Fällt uns für’s Wochenend’ nichts ein, dann bauen wir ne Wand’rung ein, denn für uns all’, Kind, Mann und Frau, gibt es zum Glück den HVV. Hier pflegt man Freundschaft und treibt Sport, mal in der Näh, mal fern vom Ort. Selbst weite Fahrten lohnen sich, für Jung und Alt, für dich und mich. Wenn dann ein Wandertag ist aus, kommt kaum jemand enttäuscht nach Haus, denn ein Ziel, das wird stets geschafft, für’s Tagwerk hat man neue Kraft. Julius
Um die gesteckten Ziele, bzw. die gestellten Aufgaben finanzieren zu können, war schon im Gründungsjahr des Vereins voraussehbar, dass neben den Mitgliedsbeiträgen und den Spenden auch Gewinne aus dem wirtschaftlichen Zweckbetrieb erwirtschaftet werden müssen. Hier kam der Vorsitzende des Ausschusses „Wanderwege, Fahrtrouten und Freizeitanlagen“ – ab 1982 umbenannt in Wanderwart – Alois Scheiwein – auf die Idee, die damals anlaufenden Volkswandertage auch in Mudau durchzuführen. Schon damals hatte sich eine Gruppe Wanderfreunde um Alois Scheiwein geschart. Schon am 19.01.1976 wurde der Heimat- und Verkehrsverein Mitglied im Deutschen Volkssportverband, der wiederum Mitglied im Internationalen Volkssportverband (DVV im IVV e.V.) ist. Volkswandertage konnten nur unter dieser Dachorganisation durchgeführt werden. Nachdem die Idee einen Volkswandertag zu organisieren realistischer wurde, merkte man bald, dass sich der Verein auf Neuland begeben hatte. Alles musste neu organisiert werden. Die Organisation wurde in die bewährten Hände von Alois Scheiwein gelegt, der mit der tatkräftigen Unterstützung der Wandergruppe und der Vorstandschaft rechnen konnte. Am 22. August 1976 fand der erste Mudauer Internationale Volkswandertag mit überwältigendem Erfolg statt. Nachdem die Veranstaltung 1977 auf 2 Tage ausgeweitet wurde und 1978 noch die Marathon-Wanderstrecke mit aufgenommen wurde, bedeutete dies eine Erweiterung der Organisation um einiges und eine enorme Aufstockung der freiwilligen Helfer, die nicht nur aus dem Heimat- und Verkehrsverein kamen. Der Verein wäre nie in der Lage gewesen, das gesamte Unterstützungspersonal aus den eigenen Reihen zu rekrutieren. Hervorzuheben sind hier die Freiwillige Feuerwehr Mudau, das DRK Mudau, die Kolpingfamilien Mudau und Steinbach, der TSV Mudau, die Trachtenkapelle Mudau und die Musikkapelle Schloßau, der FC Donebach sowie der Spätschoppen Mudau, der sich einen großen Namen gemacht hat, als die humorvollste und sangesfreudigste Kontrollstelle weit und breit. Große Unterstützung erfuhr der Verein durch die Küche der Klinik Schloß Waldleiningen, die einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen der Wandertage geleistet hat. Erwähnenswert ist auch die Hilfe der Wanderfreunde Krumbach und Rippberg sowie der Schützenvereine Hainstadt und Mülben, die bei Bedarf unterstützend einsprangen. Was natürlich wiederum bedeutete, dass unsere Wanderer bei deren Wandertagen mithelfen mussten. Der jährliche Personalbedarf und auch die Arbeitsstundenbelastung werden in einer der nachfolgenden Anlagen aufgezeigt. Wenn man bedenkt, dass ich die Mitgliederzahlen in diesen Jahren zwischen 140 und 150 bewegt haben, so kann man ersehen, dass die Belastung der Mitglieder sehr hoch war. Große Anerkennung erfuhr Alois Scheiwein für sein erfolgreiches Bemühen, jedes Jahr neue Wanderstrecken mit immer wieder neuen Aussichtspunkten anzubieten, was im Bezirksverband einmalig, im Bereich DVV höchst selten war. Nicht nur die Organisation und die Durchführung der Wandertage war eine Herausforderung für den Verein, sondern die Wandergruppe war beinahe jedes Wochenende in kleinen und großen Gruppen das ganze Jahr hindurch unterwegs um an IVV Wanderungen teilzunehmen und um für die Mudauer Wandertage zu werben. Dies war möglich, solange die Wandergruppe gut besetzt war. Im Laufe der Jahre wurden einige gesellschaftliche Veränderungen in unser aller Leben spürbar. Dies hatte natürlich auch Auswirkungen auf die Wandertage. Zuerst sind die Kosten im Zusammenhang mit dem Besuch von auswärtigen Wandertagen zu nennen. Auch das veränderte Freizeitverhalten machte sich bemerkbar. Die geringere Anzahl von hier stationierten amerikanischen Wanderfreunden ist ebenfalls zu beachten. All dies führte in den vergangenen Jahren zu einem stetigen Rückgang an Teilnehmerzahlen an unseren Wandertagen. Aber nicht nur die Rückgänge bei den Wanderungen macht dem Verein zu schaffen, auch innerhalb der eigenen Wandergruppe waren Veränderungen festzustellen. Die aktiven Wanderer wurden immer weniger, beruflich und persönliche Termine machten es nahezu unmöglich alle Wandertermine mit Wanderern zu beschicken. Die Belastung für den einzelnen Aktiven aus der Wandergruppe wurde immer größer. Dies führte zwangsläufig auch zu geringeren Besuchen bei unseren Volkswanderungen. Im Vorfeld der 20. Mudauer Internationalen Volkswandertage wurde beschlossen, dass das Ergebnis abgewartet wird, um dann endgültig mit der Wandergruppe zu entscheiden, was getan werden sollte. Diese Wandertage waren erfolgreich für alle Beteiligten. Nach eingehender Analyse sah sich die Wandergruppe nicht mehr in der Lage, die Volkswandertage zu tragen. Trotz der großen Erfolge der Mudauer IVV Wandertage beschloss die Vorstandschaft bei einer Sitzung am 09.11.1995, die Mudauer Volkswandertage in Zukunft nicht mehr durchzuführen. Als Gesamtbilanz kann man festhalten, das ca. 120.000 aktive Wanderer aus dem ganzen süddeutschen Raum, den Benelux-Staaten, aus Frankreich, der Schweiz und Österreich, sowie Angehörige der in Deutschland stationierten US und kanadischen Streitkräfte, die durchschnittlich 1/3 der Gesamtteilnehmer gestellt haben, im Laufe der 20 Jahre Mudau besucht haben. In den Jahren 1976 bis 1995 waren die Mudauer IVV Wandertage 20 Jahre lang ein fester Bestandteil des Mudauer Veranstaltungskalenders und die herausragende Tätigkeit des Heimat- und Verkehrsvereines sowie schlechthin das Vorzeigeereignis in Mudau. Mit den Einnahmen dieser Veranstaltungen konnte der Verein viele Vorhaben realisieren, die ohne sie nicht möglich gewesen wären.
Fotos Alexander Ott
Freizeitanlage mit minigolf in mudau im weller ab 1981
Fotos Alexander Ott
lichterklänge 2004 - 2013
„Lichterklänge“ waren über ein Jahrzehnt vorweihnachtliche Highlights Ein Rückblick von unserem Beirat Gernot Hauk Der HVV Mudau war von 2004 bis 2013 Mitveranstalter dieser Reihe von lichterfüllten und klangvollen Lesungen zur Einstimmung auf die Adventszeit zusammen mit der GHWR-Schule Mudau und der Herberg-gebenden Gärtnerei Breunig mit ihrem stimmungsvollen Ambiente. Hauptinitiator, Moderator und Programmgestalter war Oberlehrer Gernot Hauk, HVV-Beirat und „Kulturbeauftragter“ bei den Heimattagen 2002. Interpret und Dialektoriginal war jeweils Vereinsmitglied Harald Grimm, also „Boli“ = Besonders origineller Literatur-Interpret. Für die ansprechende musikalische Grundstimmung sorgten vor allem Schulkinder und Nachwuchskünstler aus der Gesamtgemeinde, zweimal gar die professionelle Liedermacherin und (schwäbische) Mundartpreisträgerin Elisabeth Sandel aus Waldauerbach. Spenden bei freiem Eintritt kamen stets dem Förderverein der GHWRS Mudau zugute. Bei der Textauswahl kamen u.a. bekannte Schriftsteller und Poeten zu Wort: Adalbert Stifter, Hermann Hesse, Theodor Storm, Oscar Wilde, Erich Kästner, Eugen Roth, Paul Keller, Luise Kaschnitz, Giovanni Guareschi, Astrid Lindgren, Gudrun Mebs, Cornelia Funke, Paul Maar, Jan Weiler, Maxim Gorski, Janosch und der „Buchener“ Harald Hurst. Aber auch einheimische Autoren fanden großen Anklang, besonders ersichtlich auf dem beigefügten Programmblatt der IX. Lichterklänge unter dem Motto „Kem Oort is sou scheij wie in Mudi“. Manche der Texte mussten in der Länge und der Spannung wegen angepasst werden, immer aber nur ohne Veränderungen im Original, nur mit wenigen erforderlichen Bindewörtern versehen. Warum diese Lichterklänge so großen Anklang fanden – bei LK I waren es 140 Gäste, bei LK III 250 und danach hieß es , im erweiterten Gewächshaus noch enger zusammenzurücken, das soll aus den angehängten Dateien hervorgehen, einer Einladung, einem Flyer, einem Zeitungsbericht und vor allem aus einer Bildergalerie, zusammengestellt von Vorstandsmitglied Klemens Scheuermann. Sicherlich haben auch die treffenden, ansprechenden Presseberichte von Liane Merkle zum großen Erfolg beigetragen.
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Einladung:Lichterklänge X – Jubiläumslesung mit Harald Grimm
Zum zehnten und in der Form wohl letzten Mal lädt die GHS Mudau mit ihrem Förderverein wieder in Kooperation mit dem Heimatverein zur Einstimmung auf die Vorweihnachtszeit zu einem Leseabend ein: Donnerstag, 21. November, um 19.00 Uhr in der Gärtnerei Breunig in Mudau Diesmal liefert Gernot Hauk schelmisch winterliche Begegnungen, humorvoll himmlische Familien und wehmütig besinnliche Weihnachtserlebnisse. Mit dabei sind drei neu entdeckten Mudauer Autoren. Ihre Worte sind dem einheimischen und beliebten Interpreten H. Grimm besonders ans Herz gewachsen. Begleitende, kindlich vorweihnachtliche Klänge trägt der Grundschulchor vor. Lassen Sie sich wieder bei freiem Eintritt aus dem Alltag entführen – hinein in ein stimmungsvolles Gewächshaus unter dem, den Zyklus beschließenden, Motto: Es ist für uns eine Zeit angekommen
Zeitungsbericht von Liane Merkle:
Lichterklänge verzauberten Publikum Auch die 10. Auflage des "klangvoll gewürzten" Leseabends in Mudau war wieder ein Erlebnis
Mudau. (lm) Es war schon ganz schön kalt geworden. An den Scheiben des Breunig’schen Gewächshauses hatten sich Eisblumen gebildet und innen drin war es heimelig warm, ein Idyll aus unzähligen Kerzenlichtern und wunderschöne Adventskreationen mit einem unwiderstehlichen Aroma von Tannennadeln. Hinzu kam ab und zu eine Nase voll Glühpunsch – es war ganz genau so ein bezauberndes Ambiente, wie man es sich für die Vorweihnachtszeit wünscht. „Klangvoll gewürzt“ war dieser besondere Leseabend durch die hellen und klaren Stimmen des Grundschulchors unter Leitung von Markus Wellm und den überwiegend traditionsreichen Stücken wie „Es ist für eine Zeit…“, „Lasst uns froh und munter sein“, dem „Lichterkanon“ und dem ungewöhnlichen „Aus Afrika“. Die meisten der über 250 Besucher in der Gärtnerei Breunig hatten seit den letzten Lichterklängen vor 12 Monaten dieser zehnten und vermutlich auch letzten Veranstaltung in dieser Serie entgegen gefiebert. Unter dem Motto „Es ist für uns eine Zeit angekommen“, war den Verantwortlichen wieder einmal ihr Leitspruch gelungen: „Auserlesen von Gernot Hauk, vorgelesen von Harald „Boli“ Grimm, aufgelesen von Gärtnerei Breunig und mitgelesen von dem Förderverein der GHWRS und dem Heimat- und Verkehrsverein“. Gernot Hauk dankte diesem zuverlässigen und eingespielten Team, sah diesen letzten „klangvollen“ Abend aber auch als Beginn einer neuen Ära, die mit der geplanten Herausgabe des Buches „Kem Oart is sou scheij…“. Zusammengestellt haben es Roland Grimm und Gernot Hauk, veröffentlich wird es von der Bürgerstiftung Mudau mit Wilhelm Schwender an der Spitze. Das gelungene Werk soll zum einen zahlreichen Mudauer Autoren den Weg in die Öffentlichkeit bereiten und zum zweiten, den „Lichterklängen“ eine jährliche Wiederholung in heimischen Wohnzimmern bescheren. Als Kostproben kredenzte der versierte Rezitator Harald Grimm die Erlebniserzählung „Schnelle Bekanntschaft“ von Jarmila Manko, die Gedichte „Oma s Kinderstube“ und Winterzeit“ von Elisabeth Gramlich sowie „Kälterekordwinter und erste Weihnacht in Mudau“ von Lilo Denner, geb. Korger. Gernot Hauk: „Somit können die klangvollen Lichter bei Ihnen/euch zu Hause jährlich wieder zur Adventszeit neu entzündet werden. Und da dies in jedem Haus passieren kann, bleibt unsere Gemeinschaft noch lange bestehen.“ Harald Grimm nutzte seine Gaben voll aus und begann winterlich schelmisch mit einem Gedicht von Heinz Erhardt über den frierenden Winter vor der Tür, der Fabel vom hinterlistigen Fuchs und dem raffinierten Hasen (Ludwig Bechstein) sowie den bereits erwähnten Gramlich-Gedichten und der Begegnung von Jarmila Manko mit einem kleinen Wirbelwind. Humorvoll familiär präsentierte sich der Mittelteil des Abends. „Die hl. Familie“ betrachtet Diana Deutsch u.a. die Pubertät Jesu vor 2000 Jahren. „Um Himmels Willen“ zeigt ein Doppelgängerpaar Maria und Josef, das unweit des bekannten Stalls ein Mädchen in der Hl. Nacht bekommt und damit die Hirten verwirrt. Und schließlich spielt „Andreas im Krippenspiel“ (Josef Reding) sehr spontan in seiner eigenen Version von Gastfreundschaft einen barmherzigen „Wirt“ und bringt die Vorstellung fast zum Erliegen. Wehmütig weihnachtlich schloss Harald Grimm den Abend mit den Erinnerungen von Lilo Denner sowie den Erzählungen „Das Opfer“ und „Das Wunder“ von Henry Bordeaux und Marie Luise Kaschnitz. Die offiziellen Schlussworte übernahmen nach dem lautstarken und nicht enden wollenden Beifall eines wieder einmal begeisterten Publikums als Dankeschön mit Präsenten an die Verantwortlichen Hans Slama als Vorsitzender des HVV Mudau sowie Konrektor Walter Herkert. (LM)
Radrennen "der renner im odenwald" 2004 - 2008
literarische spaziergänge 2004 und 2006
In den Jahren 2004 und 2006 fanden in Mudau die "Literarischen Spaziergänge" statt. Zum Ansehen bitte auf die folgenden 2 Buttons klicken.