Neue Sitzgruppe für den Spielplatz Donebach dezember 2021
Mudau.Wenn viele etwas gemeinsam tun, dann lässt sich mehr erreichen. Dieser ebenso einfachen wie erfolgreichen Idee folgt „Viele schaffen mehr“, die Crowdfunding-Initiative der Volksbank Franken. Auf dieser Plattform warb der Heimat- und Verkehrsverein Mudau um Unterstützung für das Projekt „Sitzgelegenheit für den Spielplatz Donebach“. Der Einsatz hat sich gelohnt: Mit 3335 Euro wurden 111 Prozent des gewünschten Spendenziels in Höhe von 3000 Euro erreicht. Die Volksbank Franken unterstützte das Vorhaben des Vereins mit 1500 Euro. Bankdirektorin Karin Fleischer übergab den Spendenscheck an den Vereinsvorsitzenden Hans Slama und an den Projektinitiator Franz Brenneis, die sich für die finanzielle Unterstützung zugunsten der Donebacher bedankten. Die Aufstellung der Sitzgruppe soll im Frühjahr 2022 erfolgen. Das Bild zeigt (von links): Projektinitiator Franz Brenneis (HVV Mudau), Bereichsleiterin Heike Kohler-Mackert, den Vorsitzenden Hans Slama (HVV Mudau), Marketing-Mitarbeiterin Christiane Pföhler sowie Bankdirektorin Karin Fleischer. Bild: Volksbank
grabsteine hergerichtet November 2021
Hans Slama und Alois Friedel vom Heimat- und Verkehrsverein sowie Bildhauer Ralf Drolshagen freuten sich über die gelungene Sanierung der Grabsteine. Foto: Liane Merkle
Mudau. (lm) Wieder einmal hat der Heimat- und Verkehrsverein Mudau (HVV) seine Hauptaufgabe als historisches Gedächtnis der Gemeinde mit Bravour gemeistert. Pünktlich zu Allerheiligen, dem Tag, an dem der Verstorbenen gedacht wird, konnte der Verein drei Gräber unbekannter russischer Soldaten der Öffentlichkeit präsentieren, die nun saniert wurden. Wie der Vorsitzende Hans Slama erläuterte, gebe es in Donebach, Mudau, Scheidental und Schloßau ein solches Grab. Das Schloßauer Grab sei in den Reigen der Gedenksteine an die deutschen Gefallenen eingereiht und noch in hervorragendem Zustand. Die anderen drei Gräber seien nahezu identisch in Form – sogar hin bis zum Paxzeichen der römisch-katholischen Kirche. Dies sei ein wenig verwunderlich, weil sie vor der Gemeindereform angelegt wurden. Die Gräber von Donebach und Scheidental seien sehr gepflegt. Hier waren nach Aussage von Bildhauer Ralf Drolshagen lediglich eine gründliche Steinreinigung, das Nachfahren der verblassten Schrift und kleinere Reparaturen nötig. Im Gegensatz dazu sei das Mudauer Grab sehr vernachlässigt und vollkommen zugewuchert gewesen. Dies habe dem Sandstein sehr geschadet, was wiederum einen größeren Sanierungsaufwand erforderte. Hans Slama sprach mit großem Respekt über die Menschen, die dafür gesorgt hatten, dass den „Feinden“, die am Ende des Kriegs unrühmlich zu Tode gekommen waren, ein christliches Begräbnis zuteil geworden war. Der Vorsitzende versprach, dass man in Heft sieben der HVV-Schriftenreihe die Geschichte dieser Gräber ausführlich dokumentieren werde, ebenso wie die neuen Erkenntnisse von dem Flugzeugangriff auf die Mudauer Schule. Sein Dank und der seines HVV-Kollegen Alois Friedel galt an Allerheiligen auf dem Donebacher Friedhof vor allem Ralf Drolshagen für die gelungene Sanierung der drei genannten Gräber und darüber hinaus den zahlreichen Sponsoren, die solche wichtigen Erhaltungsmaßnahmen an Denkmalen immer wieder erlaubten. Text und Foto Liane Merkle
mundartabend gaststätte golfclub November 2021
"Heimat ist, wo einem die Leute verstehen." Rundum gelungener Dialektabend des Heimat- und Verkehrsverein Mudau. Beste Werbung für die "innere Mehrspachigkeit."
Mudau. (lm) Der Heimat- und Verkehrsverein Mudau mit seinem rührigen Vorsitzenden Hans Slama sowie einigen Mundart-Kennern und – Könnern, darunter Roland und Harald Grimm, beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema Mundart. Teilweise hatte man sogar einen Mundart-Stammtisch gegründet, der Corona-bedingt erst mal stillgelegt wurde, jedoch in einer Veranstaltung des HVV im Restaurant „Genuss am Golfpark“ nun ein überaus gut besuchtes Revival erlebte. Hans Slama hatte im Hinblick auf die hoffentlich baldige Eröffnung des großen Mundartwegs von Hardheim über Amorbach und Mudau bis nach Mosbach unter Schirmherrschaft von Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger und im Beisein von Dr. Isabell Arnstein als Fachfrau für Dialektologie zum großen Dialektabend eingeladen. Das interessierte u.a. auch Stefan Müller-Ruppert und Mosbachs Bürgermeister Michael Keilbach. Mit Gedichten, ländlichen Erzählungen, erfundenen Geschichten und Liedern unterhielten die Akteure aufs Beste in ihren jeweiligen Dialekten. Harald Grimm und Roland Grimm präsentierten die sprachliche Insel Mudau mit der weithin bekannten und etwas nasalen „A“-Betonung wie aafangen, Baahof, aarufen, obwohl in allen umliegenden Ortschaften ogfangt, ogrufen wird und man zum Bohof geht. Roland Beigel (Mundartpreisträger) und Uwe Jung stellten mit dem Kohleträgerlied die Ewwerbocher Sackträgerschaft mit de Datschkapp im Gnick vor und damit den Dialekt am Neckar mit Kurpfälzer Einfluss. Herbert Oehmann aus Sulzbach, bekannt als „Herschwert“ und Mundartpreisträger 2021 informierte über den „Sulzbocher“ und in weiteren Beiträgen plauderten Herbert Scharmann (Donebach/Ünglert), Andreas Schmitt (Limbach), Bernd Grünwald (Schloßau), Hans Waldeis (Amorbach) sowie Vertreter aus Höpfingen und Schneeberg aus dem örtlichen und dialektischen Nähkästchen. Und man musste schon ganz genau aufpassen, um alles verstehen zu können. Denn wenn auch „Atzelaug“ eines der Lieblingswörter von Hans Slama ist, so muss der „Nicht-Dialekter“ doch erst einmal erfahren, dass die Atzel eine Elster ist und die drückenden Hühneraugen im Odenwald eben als „Atzelauge“ deklariert werden. Doch wie Dr. Arnstein, der man den Dialekt wirklich erfolgreich abtrainiert hat, erläuterte, sind Dialekte ein wichtiger Teil unserer deutschen Kulturlandschaft. Dank einer Dialektinitiative, die der Baden-Württembergische Ministerpräsident Winfried Ketschmann ins Leben gerufen hat, will man der „inneren Mehrsprachigkeit“ wieder mehr Wertschätzung zukommen lassen, denn „Heimat ist dort, wo einen die Leute verstehen“. In diesem Sinn forscht die Buchenerin für fünf Jahre an der Universität Tübingen zusammen mit dem „Dialektpapst“ Professor Hubert Klausmann und unterrichtet an der Zentralgewerbeschule Buchen und sie würde gerne bei der Gründung eines Mundart-Kreises, wo man die Entwicklung der Sprachen beleuchtet, dabei sein. Wie Bürgermeister Dr. Rippberger in seinem Grußwort betonte, sei ihm sein Heimatdialekt wichtig im Umgang mit der Familie und mit Freunden, weil die Mundart auch Verbundenheit ausdrücke, doch außerhalb dieses Kreises sei es für ihn normal, sich in Schriftdeutsch zu verständigen. Damit liegt er ganz in der Einschätzung des Dialektforschers Hubert Klausmann, dass Dialekt im ländlichen Raum vor allem im Familiären Bereich noch eine Rolle spielt. Hans Slama ergänzte die Ausführungen mit seinen Studien über die Räubersprache der Hölzerlips-Bande, die sich aus Rotwelsch und Jännisch entwickelt hat, und bemerkte, dass es den allgemeinen Odenwälder Dialekt nicht gibt, da die Einflüsse von Hessen, Bayern, Kurzpfalz, Frankreich, Mainz u.v.m. örtlich zu verschieden sind. Roland Beigel brachte es mit seinem Lied „Ich sprech Palatinal“ auf seine Weise auf den Punkt und im Ergebnis des Abends, wünschten sich die Anwesenden eine Fortsetzung dieser unterhaltsamen Mundartforschung. Text und Foto Liane Merkle
50 jahre "eingliederungsurkunde mörschenhardt nach mudau" überreicht September 2021
Wegbereiter der heutigen Gemeinde Mudau Mörschenhardt. (lm) Weshalb der Heimat- und Verkehrsverein Mudau mit seinem rührigen 1. Vorsitzenden zu Recht als Gedächtnis der Gemeinde bekannt ist, stellte Hans Slama mit der Übergabe der „Eingliederungsurkunde von Mörschenhardt nach Mudau“ an Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger und Ortsvorsteher Wendelin Schäfer im Rahmen der Ortschaftsratssitzung wieder einmal unter Beweis. Wie er erläuterte, war Mörschenhardt/Ernsttal der erste der heute neun Ortsteile, der sich vor genau 50 Jahren, am 1. September 1971, freiwillig an Mudau band. Der Gemeinderat hatte sich nach der vorangegangenen Bürgeranhörung (von 132 Stimmberechtigten waren 58 für und 29 dagegen) der Eingliederung zugestimmt. Zu der Freiwilligkeit hatten ganz einfach die sich häufenden und nicht mehr allein zu bewältigenden Probleme geführt. Denn in der Nachkriegszeit überforderten die angestrebten Verbesserungen der Infrastruktur die Gemeinde schon organisatorisch und finanziell, dazu kam außerdem der Strom von Flüchtlingen, Vertriebenen und Evakuierten. In Mörschenhardt war dies mit 100 Personen ein Plus von 25 Prozent in der Bevölkerung. Der Haushalt war für 1971 gerade noch tragbar, aber schon ein Jahr später hätte der Ort nach Ansicht des Landratsamtes nur noch rentierliche Darlehen aufnehmen können. So war man ab der Eingliederung mit zwei Gemeinderäten im Mudauer Gremium vertreten und im Oktober 1971 tagte schon der neue Ortschaftsrat und wählte Alois Schölch zum Ortsvorsteher. Waren die Bürger in der Anfangszeit nur wenig motiviert, sich in dem Mudauer Teilort für die Gemeinschaft einzusetzen, so änderte sich das mit dem Wiederaufleben der Vereine grundsätzlich. Man löste die Probleme im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten nach und nach, doch es war ein mühsamer Weg bis zum heutigen attraktiven Kleinzentrum, der sich aber bewährt hat, wie auch Bürgermeister Dr. Rippberger bestätigte. Hans Slama ging in seinen Ausführungen zeitlich noch weiter zurück, um die Weigerung vieler kleiner Dörfer zur Eingliederung verständlich zu machen. Zwar ließen sich 1973 auch Rumpfen, und Scheidental, 1974 Langenelz und Donebach, 1975 sogar noch Steinbach mit mehrheitlichem Votum freiwillig nach Mudau eingliedern, doch Reisenbach und Schloßau lehnten dies ab und wurden nach einem Urteil des Staatsgerichtshofs nach Mudau „verdonnert“, was die Stimmung für lange Zeit negativ beeinflusste. Als Ursache für diese Ablehnungen sah Slama die Aushöhlung der kommunalen Selbstverwaltung nach dem Wahlsieg der NSDAP 1933, und in Folge die rigorose Verwirklichung von Eingemeindungsplänen, nachdem Bürgermeister und Gemeinderäte „zurückgetreten worden waren“. Schloßau wurde damals erweitert durch Waldauerbach und Mörschenhardt/Ernsttal, Mudau durch Donebach und Langenelz, Steinbach durch Rumpfen und Stürzenhardt. Das galt, bis der Zwang von oben aufhörte – Es blieben nur Scheidental aus Ober- und Unterscheidental sowie Schloßau und Waldauerbach als jeweilige Einheit bestehen. Ortsvorsteher Wendelin Schäfer ergänzte in einem kurzen Rückblick, dass man unter Bürgermeister Ludwig Streun und Ratschreiber Helmut Hört 1966 noch selbständig mit eigener Schule in Kombi mit Rathaus und Lehrerwohnung gewesen sei. Als weitere Gemeindegebäude nannte er das Milchhäusle, die Viehwaage und die Gefriertruhenanlage. Nach dem ersten Ortsvorsteher Alois Schölch folgte ab 1984 Gerhard Brenneis, ab 1999 Gernot Brenneis und seit 2004 Wendelin Schäfer. Mit Mudau hatte man u.a. die Eingliederungspunkte Feldwegebau, Kanalsammler, Kläranlage und Renovierung der Schule verhandelt. Zwar seien nicht alle Punkte wunschgemäß erfüllt worden, doch dafür habe man zahlreiche andere Maßnahmen durchführen können, zum Teil auch mit einer gut funktionierenden Kooperation von Bürgern und Ortschaftsverwaltung. Mörschenhardt sei ein wunderschöner Ort geworden, die Schule in vielen Schritten renoviert, es gäbe Bauplätze, einen angepassten Flächennutzungsplan, eine Feuerwehr, die auf ihre Garage mit Fahrzeug sowie hervorragende Jugendarbeit stolz sein könne, Bildstöcke seien saniert worden, ein toller Spielplatz angelegt u.v.m. „Ich weiß, dass viele Wünsche lange brauchen bis sie erfüllt werden und bei manchen klappt es eben gar nicht“, so der Bürgermeister, aber dafür habe es auch einige positive Überraschungen für Mörschenhardt gegeben und der Austausch zwischen Ortschaftsrat und Gemeindeverwaltung funktioniere hervorragend. „Ich freue mich, dass das attraktive Mörschenhardt zu Mudau gehört“. Text und Foto Liane Merkle
Sommerprogramm Mudau, unterwegs mit dem jäger August 2021
Donebach. „Mit dem Jäger in Feld, Wald und Flur“ war ein gutbesuchtes Ferienangebot des Mudauer Heimat- und Verkehrsvereins mit seinem Vorsitzenden Hans Slama und dessen Jagdkollegen Werner Brenneis und Josef Pittner. Sie machten sich zusammen mit 15 Kindern und dem Deutschen Wachtelhund Oreo bei strahlendem Sonnenschein rund fünf Kilometer auf den Weg durch den Donebacher Wald. Unterwegs erläuterten sie den interessierten Kindern Pflanzen, Bäume und Tierspuren, ebenso wie die Hochsitze und wie diese genutzt werden. Oreo, ein sogenannter Stöberhund, bewies sein Können zusammen mit seinem Herrchen und einer Attrappe im abgemähten Feld und erntete Beifall von seinen jungen Fans. An einer Schutzhütte stand das Auto von Hans Slama, vollgepackt mit tollem Anschauungsmaterial. Da gab es nichts, was nicht interessant war und hinterfragt wurde. Es gab ausgestopfte Marder, Eichhörnchen, Specht, Dachs, die unterschiedlichsten Geweihe und Tierfelle, aber auch das vollständige Gebiss eines Keilers. Anhand dessen wurden die gefährlichen Zähne und Hauer erläutert und bestaunt. Einschließlich Hund waren alle Teilnehmer an Ende dieses Nachmittags glücklich, vollgestopft mit neuen Erfahrungen und Eindrücken, aufgrund der Hitze aber auch ganz schön erledigt. Text und Fotos Liane Merkle
Sommerprogramm Mudau, alles über pferde und kutsche fahren August 2021
Mudau. (lm) Für Kutschen und Oldtimer ist Peter Schlär beim Heimat- und Verkehrsverein Mudau der profunde Spartenleiter. Und in dieser Funktion hatte er im Rahmen des Mudauer Sommerferienprogramms auch eingeladen, etwas über Pferde und den Fahrpferdesport live mitzuerleben. Zusammen mit seinem HVV-Kollegen Klemens Schork bereitete er damit sechs interessierten Pferdenärrinnen einen unvergesslichen Nachmittag. Zunächst stellte er ihnen die beiden Schweren Warmblüter Ulli und Freddy aus der sächsischen Abstammung „Schloss Moritzburg“ vor, die – bereits auf Hochglanz geputzt - während der unerlässlichen „Theorie für Kutschenfahrer“ geduldig warteten. Für die Fahrt mit der leichten Kutsche benutzte Peter Schlär ein englisches Kummet und er erklärte seinen jungen Fahrgästen auch, warum und was es vom Arbeitskummet unterscheidet. Ebenso führte er aus, dass mit einer Peitsche nur als „Richtungsanweisung“ angetippt und niemals geschlagen wird. Außer seiner Stimme habe der Kutschführer zwar außerdem noch die Zügel als Verbindungshilfe, aber wie der erfahrene Peter Schlär weiter ausführte, sei es empfehlenswert, eine entsprechende Ausbildung mit dem Reiterabzeichen abzulegen. Denn ganz allgemein im Reitsport, ob bei Dressur, Springen oder auch Fahren, sei das Vertrauensverhältnis zwischen Mensch und Tier das A und O. Er selbst habe dieses Abzeichen in Silber und für alle Pferderassen. Und dann hieß es endlich für seine interessierten und geduldigen Zuhörer, „wenn ich aufgestiegen bin, dürft ihr sofort nachkommen“. Und los ging die herrliche Kutschfahrt bei strahlendem Sonnenschein erst durch Mudau und dann zur Erkundung der Umgebung. Foto und Text Liane Merkle
"aus dem Mudauer Odenwald" heft nr. 6 soeben erschienen erhältlich beim heimat- und Verkehrsverein Mudau juli 2021
"aus dem Mudauer Odenwald" heft nr. 5 soeben erschienen erhältlich bei der Poststelle/esso tankstelle mudau juli 2021
festveranstaltung 750 jahre ersterwähnung donebach, Mörschenhardt, mudau und schlossau, odenwaldhalle, am 30. Juli 2021
Spannende Zeitreise in die Vergangenheit Die Jubiläumsveranstaltung "750 Jahre Ersterwähnung" fand am Freitag in Mudau statt Packender Festvortrag von Hans Slama Mudau. (lm) In drei Dingen waren sich die Grußwortredner bei der Jubiläumsveranstaltung zu 750 Jahre Ersterwähnung von Donebach, Mörschenhardt, Schloßau, Mudau, Kirchzell, Buch und Preunschen absolut sicher: Erstens dankte man dem Heimat- und Verkehrsverein Mudau mit seinem 1. Vorsitzenden Hans Slama für diese trotz Corona-Einschränkungen hervorragend gelungene Jubiläumsveranstaltung. Zweitens könne der strapazierte Begriff „Heimat“ auch für eine geistige Heimat eingesetzt werden, aber vor allem sei Heimat für jeden da, wo sein Herz schlage. Und schließlich war man sich auch einig, Zukunft braucht Herkunft und darum feiere man an diesem Abend nicht nur die jeweilige Geschichte, sondern vor allem auch die gemeinsame Zukunft. Mudaus Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger sah nach dem kurzweiligen Festvortrag vor allem die positive Entwicklung der genannten Ortschaften und wie lohnenswert sich die Zukunftsplanung im Odenwald gestalte. Außerdem dankte er dem HVV auch für das Aufstellen des von Kim Hiller geschaffenen 750 Jahr-Gedenksteins vor dem örtlichen Rathaus. Landrat Dr. Achim Brötel, der auch für seinen Miltenberger Kollegen Jens-Marco Scherf sprach, lobte Hans Slama für sein geballtes Wissen mit den Worten „Wenn wir es nicht besser wüssten, könnte man fast meinen, Sie wären schon damals mit dabei gewesen, an jenem 19. Mai 1271“, eben bei dieser urkundlichen Ersterwähnung der genannten Orte im Zusammenhang mit dem Verkauf der Burg Wildenberg durch Ulrich von Dürn an den Mainzer Erzbischof Werner Eppstein. Stefan Schwab bestätigte als Bürgermeister des Markts Kirchzell die urkundliche Ersterwähnung vor 750 Jahren, obwohl alle genannten Gemeinden bereits sehr viel länger besiedelt sind. Im Gemeindearchiv habe er ein Protokoll gefunden, nachdem Kirchzell im Vertrauen darauf bereits vor 50 Jahren eine Woche lang sein 1200jähriges Bestehen gefeiert habe. Helmut Korger betonte als Sprecher der Mudauer Vereine, dass vor allem die vielen etablierten Vereine und Organisationen das Leben im Odenwald so lebenswert machen und bezeichnete den HVV als das unverzichtbare historische Gedächtnis der Gemeinde und darüber hinaus. Und Walter Herkert ging als Vertreter des Vereins örtliche Geschichte Schloßau/Waldauerbach darauf ein, dass die rd. 25 Generationen der letzten 750 Jahre hier im Odenwald trotz Bauernkrieg, 30jährigem Krieg, Pest und Hungersnöten nie aufgegeben, sondern sich mit Charme eine Lebensqualität geschaffen haben, die es gelte, in Zukunft zu erhalten. Er betonte auch, dass wer sich mit Geschichte beschäftige, immer wieder interessante Zeitreisen unternehme. Und auf eine solche Zeitreise hatte Hans Slama die geladenen Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kirche und Vereinen der „Jubelgemeinden“ in seiner Festrede, die mit 80 Bildern einer Power-Point-Präsentation bereichert war, mitgenommen. Die Reise begann bei den Kelten und danach den überall noch belegbaren Römern über 1.000 Jahre vor dem 19. Mai 1271 und führte weiter ins 3. Jhrd. als die Burgunden nach dem Fall des Limes durchs Maintal zogen, die bis heute mit den Nibelungen untrennbar mit dem Odenwald verbunden sind. Als neueste Attraktion gilt der wild-romantische Nibelungensteig. Neben den wechselnden politischen und kirchlichen Mächten des gesamten Odenwalds beschrieb Hans Slama in seiner Zeitreise auch den Einfluss der diversen Klöster, die Bedeutung von Neckar und Main als Haupthandelsstraßen, aber auch die diversen Machtkämpfe, z.B. zwischen dem Erzstift Mainz und der Kurpfalz. Ein wichtiges Thema waren auch die unterschiedlichen Flurkonzepte sowie die Eigentumsverhältnisse der Wälder, die sich bis heute auswirken. Wie wichtig die Mühlen für die Bewohner des Odenwaldes, und wie anfällig in Kriegszeiten waren, wurde ebenso deutlich, wie die einstige Pracht der Burgen, bei deren Bau oft Frondienste der Bauern erzwungen wurden. Slama beschrieb die Zent Mudau, die durch ihre zahlreichen Märkte, darunter überaus qualifizierte Viehmärkte, sowie durch die fast durchgängige Gastronomie in der Hauptstraße als wichtiges Zentrum des Odenwalds bekannt geworden ist. Als letztes der 80 Abbildungen zeigte der Vortrag Schloss Waldleiningen, in dem heute eine psychosomatische Fachklinik untergebracht ist, das aber auch als beliebtes Ausflugsziel mit Führungen genutzt wird. Hans Slama hatte seine interessierte Zuhörerschaft auf eine rasante und überaus kurzweilige Zeitreise von weit über 750 Jahren mitgenommen. Doch wer Mühe hatte, dem Tempo zu folgen, der konnte dank der ebenfalls vorgestellten Sonderausgabe zum 750-Jahre-Jubiläum (mit der laufenden Nr. 6) im Rahmen der Schriftenreihe des Heimat- und Verkehrsvereins Mudau für obligatorische 750 Cent die Reise in einer gemächlichen Gangart zuhause wiederholen. Hervorragend musikalisch umrahmt wurde der Festakt durch Ralf Breunig am Klavier, der mit romantischer Musik begann und mit der Badischen Hymne mehr als passend den offiziellen Teil des Abends beendete. Text und Fotos: Liane Merkle
impressioneen festveranstaltung 750 jahre am 30. Juli 2021
wertvolle Dokumente übergeben bericht juli 2021
Mudau.Der Heimat- und Verkehrsverein Mudau freute sich dieser Tage, als er von Professor Siegfried Schenk mehrere Dokumente für sein Archiv erhielt. Hierbei handelt es sich um wertvolle vermessungstechnische Pläne, die Schenk mit seinen Studenten erstellt hat. Dafür und auch für die Überlassung galt ihm der Dank des Vorsitzenden Hans Slama. Im Einzelnen handelt es sich um das römische Heiligtum samt Umfeld an der Schneidershecke in Schloßau. Hier weiß die Forschung immer noch nicht, warum dieses nach dem Abzug der Römer erstellt wurde. Man vermutet ein besonderes Ereignis, eventuell den Sieg von Kaiser Caracalla gegen die Germanen im Jahre 211. In einer Ausarbeitung geht Professor Siegfried Schenk zu seinen Untersuchungen zur Gradlinigkeit des Obergermanischen Limes über eine Strecke von 80 Kilometern zwischen Welzheim und Walldürn ein. Dabei konnte er die Überzeugung gewinnen, dass diese vermessungstechnische Meisterleistung der Römer zum damaligen Zeitpunkt an der Ausrichtung am Polarstern erfolgte. Großes Licht in die ehemalige Lage und Struktur des Straßendorfs Unterferdinandsdorf beim Reisenbacher Grund brachten die seinerzeitigen Vermessungen der Wege, Lage der Häuser, Brunnen und Köhlerplatten. Für künftige Führungen ist das eine große Hilfe. Dies ist auch mit den durchgeführten Vermessungen an der Burg Wildenberg der Fall. Mehrere großformatige Pläne mit einer Genauigkeit von zwei Zentimetern befinden sich bei den Unterlagen. Zur 750. Ersterwähnung der Burg stellt dies ein besonderes Ereignis dar. Hans Slama
Mundartweg soll von Hardheim nach Mosbach führen Bericht Mai 2021
Die Heimat sprachlich entdecken. Mundartweg soll von Hardheim nach Mosbach führen. Projekt des Heimat- und Verkehrsvereins Mudau wird von Leader gefördert. Von Lea Kirchgeßner „Den Dialekt behält man ein Leben lang“, stellte Mudaus Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger fest. Auch die Region Odenwald-Bauland zeichnet sich durch viele unterschiedliche Sprachvarietäten aus. Um auf die Mundarten der Region aufmerksam zu machen und das Kulturgut Dialekt zu schützen, soll nun ein Mundartweg entstehen, der von Hardheim über Amorbach und Mudau bis nach Mosbach führen soll. Das Projekt wurde der RNZ dieser Tage von Hans Slama, dem Vorsitzenden des Heimat- und Verkehrsvereins (HVV) Mudau, Martin Säurle, dem Geschäftsführer der Leader-Regionalentwicklung Neckartal Odenwald aktiv e. V. und Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger, der die Schirmherrschaft übernommen hat, im Rathaus Mudau vorgestellt. Im Februar trat Hans Slama vom Heimat- und Verkehrsverein Mudau mit der Idee eines Mundartwegs an die Verantwortlichen des von der Europäischen Union finanzierten Förderprogramms heran. Innerhalb von wenigen Wochen wurde durch Eigeninitiative und ehrenamtliches Engagement das Vorhaben mit dem Heimat- und Verkehrsverein Mudau als Projektträger in die Wege geleitet. In dieser Phase kam „von den Kommunen sehr viel positive Resonanz“ zurück, wie der Vorsitzende des HVV betonte. Das Konzept für den Mundartweg konnte schnell überzeugen. Der Mundartweg ist ein „wichtiges Projekt, das reinpasst in alles, was wir fördern wollen“, so Martin Säurle vom Förderprogramm. Eine Besonderheit ist,dass für das Kooperationsprojekt mit den Regionalentwicklungsvereinen Badisch-Franken, Neckartal-Odenwald und dem Interkommunalen Verbund Odenwald-Allianz in Bayern gleich drei (!) Leader-Aktionsgruppen gemeinsame Sache machen. Auch vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und vom Landesministerium Baden-Württemberg für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz sowie aus Bayern vom Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken konnten Fördergelder akquiriert werden. Der Schirmherr, Mudaus Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger, erhofft sich im Mundartweg eine „schöne Ergänzung zu dem, was wir schon haben“, da Radfahrer und Wanderer hierdurch noch etwas anderes erleben könnten. Geleitet von Infotafeln sollen Jung und Alt Wissenswertes über die in den Orten vorhandenen Dialekte erfahren. Auf den Tafeln werden QR-Codes angebracht sein, damit man per Smartphone ergänzend Zugriff auf eingesprochene Audiodateien erhalten kann. Angebunden über die Rad- und Wanderwege soll der Mundartweg von Hardheim über Amorbach und Mudau bis nach Mosbach führen. Die Über-Regionalität des Projekts durch die Anbindung an zwei Landkreise und Bundesländer ermöglicht es,Touristen sowie Einheimischemit auf eine Reise durch vier Mundartregionen zu nehmen. Denn auch die sprachlichen Einflüsse der ehemaligen Herrschaftsgebiete Kurpfalz, Mainz und Würzburg und die jeweiligen Dialektgrenzen können entdeckt werden. „Mundart ist der Bezug zur Heimat“, schlussfolgerte Martin Säurle. Wer selbst den Mundartweg erkunden will, muss sich aber noch ein wenig gedulden. Voraussichtlich im September soll das Projekt fertiggestellt werden. Wir bedanken uns für die Förderung durch Leader sowie die finanzielle Unterstützung durch die Joachim und Susanne Schulz Stiftung, die Volksbank Franken, die Sparkasse Neckartal Odenwald, die Volksbank Limbach sowie die Volksbank Mosbach.
750 jahre jubiläum bericht von der einweihung des gedenksteins 19. mai 2021
In Mudau wurde ein Gedenkstein enthüllt, der an die Ersterwähnung einiger Orte erinnert. GEDENKSTEIN ENTHÜLLT: In Verkaufsurkunde aus dem Jahr 1271 tauchen einige Ortsnamen auf Ersterwähnung in Stein gehauen In der Verkaufsurkunde der Burg Wildenberg vom 19. Mai 1271 wurden Mudau, Donebach, Mörschenhardt, Schloßau sowie die in bayrischer Nachbarschaft befindlichen Dörfer Kirchzell, Buch und Preunschen erstmals urkundlich erwähnt. Eigentlich hatte der Heimat- und Verkehrsverein Mudau (HVV) mit seinem Vorsitzenden Hans Slama bereits vor über zwei Jahren die Ortschaftsverwaltungen angeregt, dieses besondere Jubiläum doch groß zu feiern. Wie Hans Slama im Rahmen einer kleinen Feierstunde am 19. Mai vor dem Rathaus Mudau jedoch betonte, sei die Resonanz nicht gerade überwältigend gewesen und dann habe Corona den endgültigen Strich durch die große Jubiläumsfeier gezogen. Doch dem HVV sei es wichtig gewesen, diese Ersterwähnung nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Während einer Autofahrt sei ihm, so Slama weiter in seinen Ausführungen, erstmals die Idee zu einem Gedenkstein gekommen. Mit Hilfe von Willi Müller, der Volksbank Franken sowie zahlreichen Spendern im Voba-Crowdfunding habe man die finanzielle Seite bewältigen können, in Steinmetzin Kim Hiller eine ebenso begabte wie engagierte Künstlerin gefunden und in Kooperation mit der Gemeinde den perfekten Standort für das Denkmal ausgesucht. In aller Kürze ließ der HVV-Vorsitzende die Geschichte, die zu diesem Verkauf aufgrund des rapiden Niedergangs der Dürner führte, Revue passieren. Der „übersetzte“ Originaltext ist im Wesentlichen auf dem Gedenkstein zu lesen und beginnt wie folgt: „Ulrich von Dürn und seine Gemahlin Adelheid verkünden und bezeugen gemäß der Anwesenden öffentlich, dass wir nach einstimmigem Beschluss unserem Herrn Erzbischof Werner (Eppstein) und seiner Kirche in Mainz unsere Burg Wildenberg verkauft haben, und zwar für neunhundert Mark der Kölner Münze oder für Hallesche Mark der gleichen Summe, wobei je Denar drei Hallesche Mark zu rechnen sind. Zusammen mit den zugehörigen Dörfern, nämlich Kirchzell, Buch, Preunschen, Donebach, Mörschendhardt, Schlossau und Mudau mit den Wäldern, Wiesen, Weiden, Feldern, bestellt oder unbestellt, Gewässern und Flussläufen, Mühlen, Gerichtsbarkeiten und all ihren Besitzungen. Außerdem versprechen wir für all diese vorgenannten Besitzungen die volle Bürgschaft zu leisten, wie weit sie gerechtfertigt ist und wir gefordert werden. Falls aber diese Verkäufe mit irgendeiner Hypothek belastet sind, müssen wir diese einlösen, ansonsten wird unser Mainzer Herr von dem Betrag, der er uns schuldet so viel zurückbehalten, wie zu deren Einlösung nötig ist“. Die Enthüllung des Gedenksteins durch Kim Hiller und Hans Slama unter dem Beifall der interessierten Bürger bewies, dass dieser Text ebenso wie das Jubiläumsjahr und der Initiator der Errichtung so gut zur Geltung kommen. Das sei der Kreativität der Künstlerin Kim Hiller zu verdanken, die durch gewollte Schlichtheit dem Dreierstein eine unübersehbare Präsenz verliehen hat. Sie bestätigte in ihrem Dank für den interessanten Auftrag, wie viel Freude ihr diese Arbeit gemacht habe. Bevor Pfarrer Klaus Vornberger, der an diesem Tag nicht nur seinen 62. Geburtstag, sondern auch sein 35. Priesterjubiläum feierte, unterstützt von Pfarrerin Rebecca Stober, den Stein und die Menschen mit einem Hinweis auf die lebendigen Steine Gottes segnete, gab Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger seiner Freude über den gelungenen Gedenkstein an diesem sehr passenden Standort und der Möglichkeit, dieses besondere Jubiläum zwar im kleinen, aber besonderen Kreis aller beteiligten Ortschaften feiern zu können, ebenso Ausdruck wie seiner Dankbarkeit gegenüber allen, die zum Gelingen beigetragen haben. Liane Merkle
Die Feierstunde anlässlich des Jubiläums 750 Jahr Ersterwähnung von Donebach, Mörschenhardt, Mudau und Schloßau hat der HVV für 30. Juli in der Odenwaldhalle geplant.
750 jahre jubiläum bilder einweihung gedenkstein 19. mai 2021
Spende für Gedenkstein
Mudau. (pm) Über ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk freute sich dieser Tage der Heimat- und Verkehrsverein. Wir durften eine Spende über 6.220 Euro, initiiert über die Crowdfunding Plattform „Viele schaffen mehr“, für das Projekt „Gedenkstein 750 Jahre von Mudau, Donebach, Mörschenhardt und Schloßau“ entgegennehmen. Vorständin Karin Fleischer von der Volksbank Franken eG nahm die offizielle Spendenübergabe vor. Die Volksbank Franken unterstützte das Vorhaben des Vereins mit einem Betrag in Höhe von 1.750 Euro. Als Projektsumme wurde auf der Crowdfunding-Plattform der Betrag von 3.500 Euro angesetzt, mit 6.220 Euro wurden sogar 177 Prozent des gewünschten Finanzierungsziels erreicht.
Herzlichen Dank
750 JAHRE DONEBACH, MÖRSCHENHARDT, MUDAU, SCHLOSSAU URKUNDE DER ERSTERWÄHUNG
Im Jahre 1271 verkaufte Ulrich III. von Dürn seine Burg Wildenberg zusammen mit den umliegenden Dörfern an das Erzbistum Mainz. In der Kaufurkunde werden die Ortschaften Donebach, Mörschenhardt, Mudau und Schloßau erstmalig urkundlich erwähnt.
Der Text der Urkunde lautet: Wir, Ulrich von Dürn und Adelheid, seine Ehefrau, bekunden und bezeugen in aller Öffentlichkeit, dass wir in einträchtigem Willen und Einverständnis unserem Herrn, dem Erzbischof Werner und seiner Kirche von Mainz unsere Burg Wildenberg für 900 Mark Kölnischer Währung oder berechnet nach Hellern derselben Menge drei Heller auf einen Denar verkauft haben mit den benachbarten Orten Celle (Kirchzell), Diezbuch (Buch), Brunningsachsen (Preunschen), Donebach, Mersenhart (Mörschenhardt), Slozzahe (Schloßau), und Mudahe (Mudau), mit allen Wäldern, Wiesen, Weiden, Äckern, bebaut und unbebaut, Wassern und Seitenwassern, Mühlen, Rechten, Gerichtsbarkeiten und allem was dazu gehört. Nichtsdestoweniger versprechen wir ihnen Gewähr zu leisten, je nachdem wo es recht ist und verlangt wird. Falls es erforderlich ist, Bürgschaft zu leisten zu diesem Verkauf, wird sie vollständig zurückgegeben. Andernfalls unser Herr in Mainz das Geld, das er uns gegeben hat, zurückhält, nehmen wir die Güter zurück. Zeugen dieses Rechtsaktes sind die anwesenden Herren Simon, Dekan, Adelvolk, Scholaster, Eberwin, Probst von (Pinguensis), Domkanoniker, und Walter, Dekan der Kirche St. Stephan in Mainz, Herr Reinhard von Hagenau, Götz, Vitzthurn in Aschaffenburg, Philipp von Frauenstein, Marschall, Billung von Ingelheim, Friedrich, Wilpert und Boppo, Gebrüder von Amorbach und andere Vertrauenswürdige. Damit also alles Vorhergesagte weder durch Vergessen ausgelöscht oder durch Böswilligkeit verhindert werden würde, soll es durch dieses Schriftstück und den beigefügten Siegeln bekräftigt werden. Geschehen und gegeben in Mainz im Jahre des Herrn 1271, in den Kalenden des Juni (= 19. Mai)
Transkription: Martina Heine, Bronnbach und Erich Langguth, Kreuzwertheim Fotos: Klemens Scheuermann
Neues Schild erinnert an die Ermordung von Johann Stephan Seitz Bericht Mai 2021
Neues Schild erinnert an die Ermordung von Johann Stephan Seitz In Abstimmung mit der Fürstlich Leiningenschen Verwaltung wurde ein Schild angebracht, das an den Mord am Leiningenschen Forstgehilfen und Torwächter Johann Stephan Seitz im Jahr 1819 erinnert, und zwar in der Nähe des Tatortes am römischen Wachtposten Nr. 36. Hans Slama bedankte sich beim Verein „Örtliche Geschichte“ für die Kostenbeteiligung. Interessant ist in dem Zusammenhang, dass die Stelle an dem nach seinem Vorgänger Fischer benannten Weg „Am Fischerspfad“ liegt. Dieser Pfad entlang der Limeslinie muss seinerzeit, als die Wälder heruntergewirtschaftet und die Straße nach Hesselbach nicht ausgebaut war, ein wichtiger Schleichpfad gewesen sein. Karl Fischer war nach Anlage des Wildparks („Thierparks“) und Fertigstellung des Parkhäuschens 1814 der erste Park- oder Zaunknecht am Schloßauer Torhaus. Dort wurde die Straße durch den Wildpark kontrolliert. Der wie die Leininger auch aus Dürkheim in der Pfalz stammende Fischer war schon bald in einen Holzdiebstahl verwickelt. Nach Ansicht der Leiningenschen Verwaltung machte er wohl gemeinsame Sache mit Holzdieben und Wilderern und wurde versetzt. Er musste in einem Untersuchungsverfahren gegen die der Wilderei angeklagten drei Wassermüller aussagen. Auf dem Heimweg nach Eberbach erfror er sich beide Beine. Nach einer Sage soll er jeden Unbefugten, den er beim Betreten des Wildparks antraf, erschossen haben. Für den Beweis bekam er beim Vorzeigen der Zunge 100 Gulden. Der Sage nach wollte der Fürst ihn kontrollieren, Fischer aber schlief nicht und erschoss den Fürsten. Dieser war sein neuntes Opfer. Von Würmern angefallen erschoss er sich auf dem Totenbett. So erfüllte sich die Voraussage, dass er zehn zur Strecke bringen würde. Natürlich ranken sich auch weitere ausschmückende Sagen um Seitz und die als Wilderer bekannten Wassermüller. Im Bild v.l. Alois Friedel, Hans Slama, Thomas Müller
Neue Schilder kennzeichnen den limesverlauf Bericht Mai 2021
Auf Initiative des Heimat- und Verkehrsvereins (HVV) geht die bessere Kennzeichnung des historischen Limeserbes zurück. So konnten rechtzeitig zum Beginn der Wander- und Fahrradsaison markante Punkte zum Limesverlauf innerhalb der Gemeinde durch Hinweisschilder gekennzeichnet werden. Es bietet sich in den Zeiten des Lockdown, an die am besten erhaltenen Reste wieder einmal aufzusuchen und dabei die schöne Odenwälder Landschaft zu genießen. Bild v.l. Hans Slama, Alois Friedel
Neu im Besitz des HVV-Mudau: Ein Gemälde von Bruno Bauhardt Bericht Mai 2021
Neu im Besitz des Heimat- und Verkehrsvereins Mudau: Ein Gemälde von Bruno Bauhardt „Altertümer“ gespendet Dem Heimat- und Verkehrsverein werden immer wieder sogenannte „Altertümer“, Bilder und Gemälde, von Mitbürgern angeboten, denen diese zu schade für den Müll sind. So übergab Thomas Schneider dieser Tage mehrere alte Fotografien und Bilder dem HVV übergeben. Diese werden nun durch Archivar Klemens Scheuermann analysiert und thematisch sowie personenbezogen eingeordnet. Darunter ist eine große Fotocollage aus dem Ersten Weltkrieg. Diese zeigt vermutlich Arthur Grimm während seiner Militärzeit. Ein „Highlight“ ist ein gut erhaltenes Aquarell aus dem Jahre 1923 in der Größe 120 mal 80 Zentimeter. Es wurde vom Bruder Bruno des in Mudau seit 1919 tätigen und langjährigen Lehrers Arthur Bauhardt im Jahre 1921 angefertigt. Auch dazu bedarf es weiterer Nachforschungen. Der Vorsitzende bedankte sich bei Thomas Schneider für die nette Geste und wünschte sich, dass das Beispiel weitere Nachahmer finden möge. Im Bild (von links) Alois Friedel und Thomas Schneider. Foto: Franz Brenneis
Jahrbuch M2020 erschienen März 2021
Jahrbuch „m20“ ab sofort erhältlich
Bereits zum elften Mal in Folge erschienen und ab sofort erhältlich ist jetzt das beliebte Mudau-Jahrbuch. Das „m20“ ist wieder eine umfangreiche Dokumentation von wichtigen und interessanten Ereignissen, Aktivitäten und Besonderheiten in der Gesamtgemeinde Mudau im Jahr 2020. Es ist trotz - oder gerade wegen - der Corona-Pandemie wieder ein beachtliches Nachschlagewerk geworden, welches in keinem Haushalt der Gemeinde Mudau fehlen sollte und sich auch gut als Geschenk für ehemalige Mudauer und für Gäste und Freunde der Region eignet. Das engagierte Redaktionsteam mit Ernst Hauk, Gernot Hauk, Walter Herkert, Klaus Meixner, Christoph Müller, Thomas Müller, Wilhelm Schwender und Walter Thier unter Leitung von Klaus Schork hat wieder über 200 Seiten gefüllt. Die Titelseite zeigt die Schloßauer Kirche – zur Erinnerung an das 150-jährige Bestehen der Pfarrei Schloßau – sowie im kleinen Bild den Bürgermeister, der in 2020 zum 3. Mal in sein Amt eingeführt wurde. Die Maske in seinem Gesicht weist gleichzeitig auf das alles beherrschende Thema des Jahres, die Corona-Pandemie, hin. Diese taucht nicht nur in unzähligen Berichten und Bildern auf, ihr sind auch ein paar Extra-Seiten gewidmet mit Oma-/Opa-Grüßen oder gar einer „Hochzeit im Corona-Jahr“. Die (oft ausgefallenen) Aktivitäten der Vereine brauchen deutlich weniger Platz, bilden aber immer noch den größten Block vor den Informationen aus der Gemeindeverwaltung, dem Mudauer Wirtschaftsleben, den Schulen und Kindergärten sowie dem Odenwälder Allerlei. Außerdem gibt es wieder Kirchliches, Berichte über Mudauer Persönlichkeiten sowie (nur) eine Seite über Kunst und Kultur. Klassentreffen gab es in 2020 keine. Insgesamt ein interessantes, sehr vielseitiges und vielfältiges Werk mit 330 Bildern zu 240 Themen. Der Dank der Verantwortlichen geht nicht nur an die Redakteure, sondern auch an die Text- und Bildlieferanten – und hier besonders an Liane Merkle -, die Herausgeber-GbR, bestehend aus dem HVV und dem VÖG, mit ihrem Geschäftsführer Willi Müller sowie an alle Sponsoren. „m20“ ist zum Preis von 9 Euro an folgenden Verkaufsstellen erhältlich: ARAL-Tankstelle Buchelt, Bäckerei Münkel, Fashion and more - Iris Lenz, „Zum Hirsch“ in Schloßau, Gemeindeverwaltung Mudau, Bäckerei Schlär, Scheiwein Mediengestaltung, Sparkasse Neckartal-Odenwald, Volksbank Franken sowie bei allen Ortsvorstehern*innen. Eine offizielle Übergabe des Jahrbuchs wurde corona-bedingt abgesagt.