Die Sage vom Steinbacher Kreuz 1 Ein Fuhrmann kam zur späten Abendstunde mit seinem Wagen von Steinbach her nach Mudau. Da, wo jetzt das Steinbacher Kreuz steht, brach ihm ein Rad aus dem Planwagen heraus. Wie er es wieder einfügen wollte, kam ein bucklig Männlein mit einem Licht und leuchtete ihm, sodaß im Nu das Rad wieder in der Achse saß. Der Fuhrmann wollte sich nun bei dem Männlein dankbar zeigen und reichte ihm einen Kreuzer. Doch das Männlein verschwand, und an seiner Stelle erschien ein Engel. Zur Erinnerung an dieses Begebnis ließ der Fuhrmann ein Kreuz errichten. 2 Einmal sank ein müder Wandersmann, der sich die Füße wund gelaufen hatte, mutlos zusammen, weil er glaubte, sich verirrt zu haben und zu Tode hungern zu müssen. Noch einmal richtete er sich zu einem Vaterunser auf zum Kreuz. Da ließ sich das Silberglöcklein auf dem Rathausturm zu Mudau vernehmen, und der Wandersmann erhielt die Kraft, dem Klang nachzugehen und in Mudau ein Nachtquartier zu finden. Das Silberglöcklein vom Rathausturm ward ihm zum Retter. Seither wurde jede Nacht um 11 Uhr das Silberglöcklein geläutet, damit, wer irre gelaufen sei, sich wieder zurecht finde. 3 Vor vielen, vielen Jahren wollte ein alter Mann im Walde beim Steinbacher Kreuz Brennholz schlagen und kam dabei auf den Gedanken, auch das Kreuz umzuhauen. Zweimal hieb er eine tiefe Kerbe in das Holz. Beim dritten Male versetzte ihm eine unsichtbare Hand einen so starken Schlag ins Gesicht, dass ihm Sehen und Hören verging. Als er wieder zu sich kam, eilte er, so schnell er konnte, nach Hause. Noch heute sind die drei Hiebe am Kreuz zu sehen. Aus dem Mudauer Heimatbuch
Das alte Kreuz war morsch und drohte umzustürzen. Im Herbst 2018 wurde es vom Heimat- und Verkehrsverein Mudau durch ein neues ersetzt.