Neue Informationstafel übergeben Mudau. (lm) „Es war eine gute Idee, diese gelungene Infotafel zum geografischen Mittelpunkt der Gemeinde Mudau an diesem Parkplatz zwischen Mudau und Schloßau anzubringen“, lobte Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger das Gemeinschaftsprojekt zwischen Heimat- und Verkehrsverein und Gemeindeverwaltung Mudau sowie Naturpark. Zum einen sei der tatsächliche geografische Mittelpunkt nur 670 Meter Luftlinie entfernt mitten im Wald, zum zweiten werde dieser Parkplatz sehr gerne von Wanderern angenommen und sei in direkter Nachbarschaft zum Radweg ins Hessische und das wunderschön gestaltete Schild, das der gemeindeeigene Bauhof so liebevoll „überdacht“ habe, sei eine Bereicherung für das neu gestaltete Sitzgruppenensemble. Ideengeber der Aktion war der Heimat- und Verkehrsverein Mudau, der mit seinem Vorsitzenden Hans Slama und Klemens Scheuermann die dazu erforderlichen Daten ermittelt hatte. Und wie Hans Slama erläuterte, war genau das gar nicht so einfach und eine echte Herausforderung gewesen. Die Gemeinde habe die Idee sehr gerne aufgenommen und einen Antrag auf Zuschuss aus der Naturpark-Förderung gestellt, welcher positiv beschieden wurde. Anschließend wurde die Naturpark-Werkstatt mit der Herstellung der Infotafel beauftragt, die die zuständige Sachbearbeiterin Mechthild Karl mit viel handwerklichem Geschick kreierte. „Herausgekommen ist ein kleines „Kunstwerk“, das als Grundlage die gesamte Gemeindefläche abbildet“, erläuterte Christoph Müller als zuständiger Sachbearbeiter. Dabei sei natürlich der Mittelpunkt der Gemeinde Mudau gekennzeichnet, außerdem finde der Besucher noch einige Anregungen für Wanderungen im Gemeindegebiet. Für die professionelle Aufstellung des Schildes hatte der Bauhof der Gemeinde Mudau und für das schmucke Holzgerüst mit Schutzdach Schreiner Kurt Henrich gesorgt. Insgesamt waren dabei Kosten in Höhe von rd. 1.866 Euro angefallen. Davon wurden 933 Euro über Mittel aus der Naturpark-Förderung finanziert, der Heimat- und Verkehrsverein Mudau beteiligte sich mit einer Spende in Höhe von 500 Euro an der Maßnahme und die restlichen Kosten in Höhe von 433 Euro hat die Gemeinde Mudau übernommen.
Verdienstmedaille der gemeinde mudau für hans slama oktober 2014
Verdienstmedaille der Gemeinde für Hans Slama Mudau. (lm) Für sein jahrelanges außergewöhnliches Engagement im Vereinsleben, im kommunalen, kulturellen und wirtschaftlichen Bereich mit besonderen Verdiensten für die Allgemeinheit, wurde der Langenelzer Hans Slama, der am gestrigen Sonntag auch noch seinen 70. Geburtstag feiern konnte, mit der Verdienstmedaille der Gemeinde Mudau ausgezeichnet. Was sich so formell liest, ist allerdings das Ergebnis eines über Jahrzehnte dauernden Engagements des Geehrten in den vielfältigsten Bereichen, die ein funktionierendes Gemeindeleben vorzuweisen hat. Unter der passenden musikalischen Umrahmung mit einfühlsamen Texten von Elisabeth Sandel und im Beisein zahlreicher Gäste, Freunde und bisheriger Wegbegleiter von Hans Slama, überreichte Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger im Bürgersaal des örtlichen Rathauses im Rahmen einer würdigen Feierstunde die für die Gemeinde Mudau seltene und hohe Auszeichnung. Neben Ehefrau Ursula, Familienmitgliedern und Vertreter der Politik, Wirtschaft, Finanzen sowie der Kirchen, konnte der Bürgermeister hierzu auch Landrat Dr. Achim Brötel, Karl Heinz Neser für den Arbeitskreis Heimatpflege im Regierungspräsidium Karlsruhe, Peter Trumpfheller vom Golfclub Mudau, Ortsvorsteher Markus Späth aus Langenelz und zahlreiche Vertreter der örtlichen Vereine begrüßen. Wie der Bürgermeister ausführte, basierte diese besondere Ehrung an Hans Slama auf einem Vorschlag des Donebacher Ortsvorstehers Franz Brenneis in einer Gemeinderatssitzung und einem einstimmigen Beschluss des Mudauer Gemeinderates. Am 19.10.1944 in Stallek/Tschechien mit den Vornamen Johann Walter geboren, führte das Leben den stets nur als Hans Slama benannten Heimatvertriebenen über die Auffangstation Klinge in den hiesigen Bereich. Nach der Handelsschule und Ausbildung zum Maschinenschlosser schloss er später ein Studium zum Wirtschaftsingenieur erfolgreich ab und bekleidete nach seinem Einstieg 1972 bei der Firma Spitzer in Dallau in den weiteren Jahren leitende Positionen. Seit 1969 lebt der inzwischen im verdienten „Unruhezustand“ befindliche Hans Slama mit seiner Familie in Langenelz, wo er sich mit akribischer Arbeit und profunden Kenntnissen große Verdienste im Bereich der Heimatpflege erarbeitete. So u.a. mit dem Heimatbuch von Langenelz unter dem Titel „Langenelz und der Mudauer Odenwald“. Für seine Forschertätigkeit zur Heimatgeschichte wurde er bereits mit der Heimatmedaille des Landes Baden-Württemberg gewürdigt. Mit dem Antritt als Gemeinderat 1984 wurde er auch Ortsvorsteher seiner Wahl-Heimatgemeinde wo er sich mit Leib und Seele für die Entwicklung des Dorfes eingesetzt hatte. Vor Verantwortung scheute er sich auch nicht als Gemeinderat und galt als Paradebeispiel eines selbstbewussten und kritischen Gemeinderates, der auch keine Scheu davor hatte, die Frage der Befugnisse von Gemeinderäten und Bürgermeistern bei der Kommunalaufsicht klären und sich erklären zu lassen. Wie Bürgermeister Dr. Rippberger weiter ausführte, war Slama aber stets auf das Wohl der Gesamtgemeinde bedacht und galt als verlässlicher Partner auch in der Hebelführung unpopulärer Beschlüsse. 30 Jahre währte seine Arbeit als Ortsvorsteher von Langenelz und als Mudauer Gemeinderat. Auch als erster Präsident des Mudauer Golfclubs habe er dessen Geschicke umsichtig geleitet und sich sowohl bei der Gründung als auch in der Fortentwicklung Verdienste erworben. Nahe am Bürger war er als Gemeinderat zudem bei der Dorfgemeinschaft Langenelz, beim Tennisclub Mudau, beim Heimat- und Verkehrsverein, Hegering, Siedler- und Gartenfreunde und in ebenfalls verschiedenen führenden und fördernden Funktionen auch im Musikverein, Gesangverein, KaGeMuWa und im Kolping. Seine Tätigkeiten besonders im Heimat- und Verkehrsverein aufzuzählen würde diesen Rahmen sprengen, sind aber in zahlreichen Publikationen nach zu lesen. Die großen Verdienste von Hans Slama als Heimatkundler, Heimatforscher, Limes Cicerones, Hölzerlips und Vereinsförderer fanden sich auch in den Grußworten der Gäste wieder. Der Geehrte selbst dankte allen, die zum Gelingen dieses Ehrungsabends beigetragen hatten, seiner Ehefrau und Familie als treue Wegbegleiter und den Begleitpersonen im Rahmen seiner vielfältigen Tätigkeiten. Anschließend versprach Hans Slama, im Rahmen seiner Möglichkeiten weiter dazu zu helfen, das schöne Mudau lebens- und liebenswert zu erhalten. Dem offiziellen Teil der feierlichen Überreichung der Verdienstmedaille der Gemeinde Mudau an Hans Slama schloss sich ein Stehempfang durch die Gemeinde an.
neue jahreschronik "m13" wurde vorgestellt märz 2014
Neue Jahreschronik "M13" wurde vorgestellt Mudau. (lm) Im Rahmen der Übergabe des neuesten Mudauer Jahrbuches im Bürgersaal der Gemeinde bezeichnete Hans Slama die bisher entstandene Serie M10 bis M13 als besonders wertvolle Gemeindechronik. Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger ergänzte, dass diese gelungenen Jahresrückblicke die vielfältigen Aktivitäten der Gesamtgemeinde widerspiegeln und damit für alle Mudauer Bürger, aber vor allem für die „Ehemaligen“ von großem Interesse seien. Ortsvorsteher Klaus Erich Schork war es wichtig, den vielen ehrenamtlich eingebundenen Menschen für „diese wunderbare Geschichte“ Dank zu sagen. Zunächst an Liane Merkle und die vielen weiteren „Lieferanten“ für die Zurverfügungstellung aller Artikel und Bilder über die Gesamtgemeinde, wobei die Hauptarbeit beim Redaktionsteam liege, das sich zusammensetze aus Manfred Grimm, Roland Grimm, Ernst Hauk, Gernot Hauk, Klaus Meixner, Christoph Müller, Thomas Müller, Willi Müller, Marco Scheiwein, Klaus Schork und Wilhelm Schwender. Hier wurde in unendlichen Stunden gekürzt, ausgewählt, redigiert, diskutiert und Korrektur gelesen, um das Erlebte auf 140 Seiten unterbringen zu können. Schon bei der Auswahl des Titelbildes fingen die Schwierigkeiten an. 2013 waren „150 Jahre TSV Mudau“ und „25 Jahre Laurentiusmarkt“ in der Endausscheidung, die der Heilige gewann. Nicht zuletzt galt ein Dank des Ortsvorstehers der Scheiwein Mediengestaltung für die innovative Aufmachung, den Sponsoren für die finanzielle Hilfe und natürlich der Herausgeber-GbR des HVV Mudau und des VöG Schloßau/Waldauerbach. Roland Grimm ging danach kurz auf den Inhalt ein, dessen Format und Struktur man beibehalten habe, weil es sich bewährt hätte. Stolz sei man auf die frühe Präsentation des Jahrbuches 2013, die auch darauf zurück zuführen sei, dass man in den letzten vier Jahren viel gelernt habe und daher effektiver arbeiten könne. Man konnte auch die bewährte Gliederung übernehmen: Gemeindeverwaltung, Kindergärten und Schulen, Kirchliches, Mudau aktiv, Vereine und Stiftungen, Klassentreffen, Kunst und Kultur, Mudauer Persönlichkeiten, Mudauer Wirtschaftsleben, Odenwälder Allerlei und Statistik. Einen extra Hinweis gab Roland Grimm auf die kulturellen Beiträge im „Odenwälder Allerlei“, bevor Klaus Erich Schork die ersten Ausgaben an den Bürgermeister und die für das Werk genannten Hauptverantwortlichen ausgab. Erhältlich ist das Jahrbuch M13 und auch in kleinen Stückzahlen noch M12 und M11 (M10 ist vergriffen) in Mudau bei Volksbank Franken, Sparkasse Neckartal-Odenwald, Fashion and More/Postagentur, Gemeindeverwaltung, Gasthaus „Zur Rose“, Scheiwein Mediengestaltung, in Schloßau bei Kauftreff Münkel und Gasthaus „Zum Hirsch“ sowie bei den jeweiligen Ortsvorstehern oder im Internet unter www.mudau-jahrbuch.de.
"schöllig gemälde" an de heimat- und verkehrsverein mudau übergeben november 2013
"Schöllig-Gemälde" an Heimat- u. Verkehrsverein Mudau übergeben Mudau. (lm) Die umfangreiche Gemäldesammlung des Heimat- und Verkehrsverein Mudau konnte um ein weiteres interessantes Stück erweitert werden. Über vier Jahrzehnte hinweg unterstützt die Familie Oskar Schmid den Verein und trägt wesentlich zur Verdeutlichung der heimischen Kultur und Geschichte bei. Dieses lobende Engagement erfuhr nun Fortsetzung durch den Enkel Oliver Schmid, der dem 1. Vorsitzenden des Heimat- und Verkehrsverein, Hans Slama, ein wunderschönes Stillleben des Mudauer Malers Theodor Schöllig aus dem Jahre 1934 und dem Nachlass von Hildegard und Oskar Schmid mit dem Titel „Strauß vom Wald“ überreichte. Zudem erhielt der Verein Gedichte zu den Heimattagen von 1954. Namens des Vereins und seiner Mitglieder bedankte sich der Vorsitzende für diese großzügige Geste und die seitherige Unterstützung durch die Familie Schmid.
freizeitanlage mudau zu neuem leben erweckt juli 2013
Freizeitanlage Mudau zu neuem Leben erweckt Mudau.lm) „Ich wünsche mir, dass der Minigolf für die Mudauer weiter so wichtig ist, wie ich es in den vergangenen Wochen aufgrund der vielen Nachfragen erlebt habe,“ so Alexandra Sigmund als neue Pächterin der Freizeitanlage Weller, die seit vergangenen Freitag wieder für die Öffentlichkeit geöffnet ist. Sieben Monate war dieses Kleinod des Mudauer Heimat- und Verkehrsvereins etwas vernachlässigt im Dornröschenschlaf gewesen, bevor der Verein und die Gemeindeverwaltung – vor allem der Bauhof unter Leitung von Lothar Schmitt – zusammen mit Alexandra Sigmund und Silvia Blase sich des kleinen Urwalds angenommen und daraus wieder ein vielseitig nutzbares und schmuckes Naherholungsgebiet gezaubert haben. Endlich konnte man den vielen Anfragen „Wann macht ihr endlich wieder auf“ eine konkrete Antwort geben. Wie Hans Slama als Vorsitzender des HVV im Beisein zahlreicher Gäste, darunter Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger, Walter Thier als Vertreter des Ortschaftsrates und Christoph Müller vom Bauhof, während der Wiedereinweihungsfeierlichkeiten betonte, sei man überglücklich, dass sich Alexandra Sigmund als neue Pächterin zur Verfügung gestellt und schon so viel Zeit investiert habe. Weiter hob er hervor, dass der Verein keine Kosten und Mühen gescheut habe, die beliebte Freizeitanlage mit Kiosk, Minigolf, Kneipp-Becken, Boule-Platz und dem großen Schachspiel wieder attraktiv zu gestalten. Es waren sogar extra neue Schachfiguren und Mühlesteine angeschafft worden. Auch der Bürgermeister freute sich, dass Frau Sigmund die Anlage ab sofort zu neuem Leben erweckt, und zwar Mittwoch und Freitag bis Sonntag. Zu diesem freudigen Ereignis konnte man sogar das mit 91 Jahren ältestes Gründungsmitglied des HVV, Fr. Riedel aus Oldenburg, begrüßen. Mit der Übergabe des Wappentellers der Gemeinde Mudau wünschte er Alexandra Sigmund das Glück der Fleißigen. Unter Foto zeigt Alexandra Sigmund (2.v.r) im Kreise der Ehrengäste und des HVV-Vorstands, die allen Helfern im Vorfeld der Eröffnung dankte und ihrer Hoffnung Ausdruck gab, dass sich die Gäste bei ihr wohl fühlen werden und ihr die Chance zum Lernen geben.
sieben bildstöcke der gemeinde mudau wurden im jahr 2012 renoviert Januar 2013
Bildtafel am neuen Standort. Von links nach rechts: Ortsvorsteher Klaus Erich Schork (Mudau), Bildhauer Ralf Drolshagen, Thomas Müller (VÖG), Ortsvorsteher Herbert Münkel (Schloßau), Marianne Mechler (VÖG), Hans Slama (HVV)
Bildtafel, eingemauert im ehemaligen Anwesen Münkel
der eigentlich zugehörende Bildstockschaft der Familie Galm im Wald bei der Schöllenbacher Steige
Sieben Bildstöcke der Gemeinde Mudau wurden im Jahr 2012 renoviert Der hintere Odenwald und das Madonnenländchen sind bekannt für die vielen anzutreffenden Bildstöcke, Stein-kreuze und Kapellen, entlang alter Wege oder auch mitten in weiter Natur. Auf Initiative des Mudauer Ortsvorstehers Klaus Erich Schork wurden im vergangenen Jahr in Mudau fünf und Dank der Zusammenarbeit der beiden gemeindeansässigen Heimatvereine zwei weitere Bildnisse in Schloßau renoviert. Hierzu gehört auch eine wieder entdeckte alte Bildtafel eines Schloßauer Bildstocks, die grundlegend saniert und mit einem neuen Schaft versehen wurde. Diese Tafel erlebte in der Zeit ihrer Existenz folgende Geschichte, die stellvertretend für die sieben Bildnisse aufgeführt sein soll: Wer sich mit der Thematik der beheimateten „Zeugnisse der Volksfrömmigkeit“ näher befasst, stößt irgendwann auf 41 artgleiche Tafelbildstöcke, die vor allem vier Motive aufzeigen. Sie tragen also eindeutig die Handschrift einer einzigen Person. Der Mythos um diese Person, deren Herkunft sehr schnell mit Mudau in Verbindung gebracht wurde, war somit geboren. Der Künstler wurde von dem legendären Heimatforscher Max Walter zunächst als sog. „Mudauer Meisters“ (MM) bezeichnet und später dann als Ignatz Englert identifiziert, der in der Zeit zwischen 1790 und 1810 die bisher entdeckten 41 Bildstöcke schuf, aber auch an Renovierungen bereits vorhandener Bildnisse beteiligt war. Die Arbeiten an den Bildstöcken waren ihm wohl zu seinem Beruf als Maurermeister und Steinmetz ein willkommenes Zubrot während der kalten Wintermonate. Bis auf zwei Bildstöcke beschränkte sich Ignatz Englert auch auf die vier Motive, die der Handwerker in der näheren Umgebung Mudaus aufgegriffen hatte, denn die Reisetätigkeit der einfachen Leute beschränkte sich in jener Zeit auf die umliegenden Dörfer. Vor einigen Jahren wurden aufmerksame Schloßauer Bürger auf einen seltsam geformten Stein im verlassenen Haus „Münkel“ in der Schloßauer Saugasse aufmerksam. Mehrfach fotografiert und nach Meinung von „Bildstock-Experten“ war schnell klar, dass es sich bei dem außergewöhnlichen Mauerstein um einen Bildstock des MM handelt. Ungeachtet der Herkunft und des ideellen Wertes der Tafel, wurde diese einst als normaler Mauerstein in die Hauswand eingemauert. Zur besseren Formgebung wurde sogar das üblicherweise vorhandene Oberteil der Tafel, der sog. Einberg mit Steinkreuz, abgeschlagen und die Tafel zudem grob behauen. Danach passte sie schließlich in die Mauerlücke im Wohnhaus Münkel. Da das Haus seit vielen Jahren unbewohnt war, wurde es baufällig. Anfang 2011 erfolgte der Abriss. Der markante Stein aus der Mauer wurde jedoch gesichert und landete schließlich beim Verein Örtliche Geschichte Schloßau-Waldauerbach (VÖG). Bildhauer Ralf Drolshagen stellte nach einer ersten Analyse eindeutig und zweifelsfrei fest, dass es sich bei dem Fragment tatsächlich um eine Tafel des Mudauer Meisters handelt. Über die Jahrzehnte im Mauerwerk blieben die beiden Seitenmotive, „Maria mit dem Jesuskind“ und der „Hl. Wendelin“ gut erhalten, jedoch ist die Sichtseite der Motivtafel nur noch leidlich erkennbar. Dort ist die Heilige Familie dargestellt, eines der vier erwähnten Hauptmotive des MM. Nun tat sich die Frage nach dem ursprünglichen und korrekten Standort dieses Fragments auf. Hierzu ließ sich in einer Arbeit von Max Walter zu den Bildstöcken Mudaus einiges nachlesen. Er beschreibt um 1930 einen Schaft auf Schloßauer Gemarkung unweit der Schöllenbacher Steige, welcher im Jahr 1800 zu Ehren von „Johanes und Catarina Galm“ errichtet wurde, der aber leider keine Bildstocktafel mehr trägt. Max Walter nennt als Grund der Errichtung den plötzlichen Tod des Mannes beim Laubrechen, an dieser Stelle. Der Mann hatte die „fallende Krankheit“. Die dabei gewesene Magd, lief aus Angst und Schrecken davon, als der Mann zu Boden ging. Weiter beschreibt Max Walter den Bildstock mit einer verschwundenen Tafel, die sichtseitig das Bildnis der „Heiligen Familie“ trug. Die Tafel wurde von Walter als verschollen beschrieben. Mit ziemlicher Sicherheit gehört also die Tafel aus dem Haus Münkel zu diesem Schaft, der auf einem älteren Foto auch tatsächlich keine Bildtafel trägt. Alle Schloßauer Bildstöcke des MM wären somit theoretisch wieder komplett. Wie, bzw. warum aber die Tafel in die Mauer des Wohnhauses kam, ist nicht mehr nachvollziehbar. Heute trägt der beschriebene Schaft übrigens wieder eine Bildtafel, was für zusätzliche Verwirrung sorgt. Allerdings gibt hier die neuere Literatur Auskunft, denn hierbei handelt es sich um eine exakte Kopie einer Tafel des MM, die im Original auf einem Bildstock vor dem Mudauer Rathaus zu finden ist. Das Rätsel um die Herkunft der Tafel im ehemaligen Anwesen „Münkel“ wäre somit gelöst, wenn auch der Grund für das Einmauern nach wie vor offen bleibt. Im Dezember 2012 erfolgte schließlich die Aufstellung der Bildtafel auf einem neuen Schaft. Sie steht in Schloßau vor dem ehemaligen Forsthaus. Am vergangenen Freitag fand, trotz erheblicher Schneemassen, ein Fototermin der Beteiligten am neu errichteten Bildstock statt. In diesem Zusammenhang bedankte sich Thomas Müller (VÖG) ganz besonders beim Initiator der Renovierungsmaßnahmen, Ortsvorsteher Klaus Erich Schork, beim Heimat- und Verkehrsverein Mudau (HVV) mit dem 1. Vorsitzenden Hans Slama, für die Zusammenarbeit bei den Sanierungsarbeiten der Bildnisse, sowie bei Ortsvorsteher Herbert Münkel für die Bereitstellung des neuen Standortes der alten Bildtafel. Die Anwesenden freuten sich mit Bildhauer Ralf Drolshagen über die gelungene Ausführung der Arbeiten an den Bildnissen und stellten noch weitere Sanierungsarbeiten in Aussicht. Für die finanzielle Unterstützung wurden von Thomas Müller das Landesdenkmalamt Karlsruhe, aber vor allem die Joachim- und Susanne-Schulz-Stiftung Mudau/Amorbach herausragend erwähnt. Dank dieser Mittel konnte der Bestand der renovierten Bildnisse wieder für viele Jahre sichergestellt werden. Die beiden Heimatvereine freuten sich zudem über den gezeigten Gemeinschaftsgeist in Zusammenhang der Arbeiten und der Abwicklung der Genehmigungsverfahren. Bleibt zu hoffen, dass die Bildnisse nun keine unliebsamen Abnehmer finden. gez. Thomas Müller