Ausstellung "badische auswanderung nach brasilien" in mudau september 2012
Ausstellung "Badische Auswanderung nach Brasilien" in Mudau Mudau. (lm) Mit der doch etwas überraschenden Frage ,,Wussten sie, dass America- von einem Badener erfunden wurde? knüpfte Dr. Lothar Wieser als Vorsitzender der noch relativ jungen Badisch-Südbrasilianischen Gesellschaft den Faden zum Inhalt der Ausstellung ,,Badische Auswanderung nach Brasilien. Dass es sich dabei um eine fundierte Anekdote mit geschichtsträchtigem Inhalt handelt wurde im Rahmen der Ausstellungseröffnung in den Geschäftsräumen der Volksbank Franken in Mudau deutlich. Für einen stimmungsvollen Einstieg sorgte dabei das Saxophonensemble des Musikverein Harmonie Mudau mit Theresa Link, Pia Dambach, Julia Pittner und Dirigent Ralph Müller, ehe Bankdirektor Rainer Kehl die zahlreichen Gäste willkommen hieß. Darunter o.a. Dr. Lothar Wieser als einer der Initiatoren dieser Wanderausstellung zusammen mit dem Ressortleiter für das Thema ,,Auswandererforschung, Alois Riffel. Ein weiterer Willkommensgruß galt dem Vorsitzenden des Heimat- und Verkehrsverein Mudau Hans Slama mit seinen Ausführungen über Auswanderer der Region Mudau, Gerhard Kohler vom Fachdienst Landwirtschaft im Landratsamt Buchen, Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger und Vertreter der Schulen, der Kommunalpolitik sowie aus den Geschäftsbereichen der Volksbank Franken. Für die Volksbank Franken sei es eine selbstverständliche Verpflichtung, Ausstellungen in ihren Räumlichkeiten zu präsentieren und so der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, betonte Kehl. Bürgermeister Dr. Rippberger zeigte sich in seinem Grußwort dankbar über die Möglichkeit, zu einem wenig bekannten, aber wichtigen historischen Geschehen, das auch in den Lehrbüchern der Schulen fehle, etwas zu erfahren. Zum Kernpunkt seiner Aussage, daß ein Badener ,,America erfunden habe führte Dr. Lothar Wieser aus, dass Anfang Juli über die Wiederentdeckung einer Weltkarte aus dem Jahre 1507 in der Universitätsbibliothek München berichtet wurde. Bekanntlich seien die ersten Weltkarten mit der Bezeichnung ,,America von Martin Waldseemüller gezeichnet worden, der aus Schallstadt-Wolfenweiler bei Freiburg im Breisgau stammt. Dieser Waldseemüller hielt fälschlicherweise den florentinischen Seefahrer Amerigo Vespucci für den Entdecker des neuen Kontinents und nannte ihn nach dessen Vornamen: America. Man wisse heute, das Christoph Columbus den neuen Kontinent entdeckte, aber der Name America blieb und so könne man als Badener wenigstens den Erfinder Amerikas für sich beanspruchen. Der abgelegene Odenwald mit seinen kargen Einkommen und einer notleidenden Bevölkerung gehörte damals zu den Regionen mit den bedeutendsten Zahlen an Auswanderern. Für die Massenverelendung dieser Jahre wurde der Begriff ,,Pauperismus geprägt, und zu dessen Abhilfe u.a. die staatlich unterstützte Auswanderung empfohlen. Wie Dr. Wieser weiter ausführte, seien Odenwälder bereits um 1822 unter den ersten Auswanderern gewesen, also in der Zeit, als sich Brasilien als unabhängiges Reich von Portugal lossagte. Die höchste Zahl badischer Auswanderer im 19. Jahrhundert sei nach den beiden Revolutionsjahren 1848/49 zu verzeichnen. Allein in den Jahren 1850-55 wanderten offiziell 62.444 Personen aus. Insgesamt sollen im 19. Jahrhundert 500.000 Badener ihrer Heimat den Rücken gekehrt haben, sagte Wieser. Badische Brasilienauswanderer unter den Teilnehmern der Revolution seien bislang nur sehr wenige bekannt. Einer davon war Seifensieder Adam Stoll aus Mudau, der 1858 Baden mit seiner Familie den Rücken zukehrte. Aber die Empfehlungen des Staates fielen etwas später auf fruchtbaren Boden, denn 1858 verzeichnete man schon 60 Auswanderungen nach Brasilien. In Brasilien erhielt dadurch der Großgrundbesitz ein Gegengewicht von Kleinbauern. Durch die selbständigen Handwerker erlangte Handarbeit in Brasilien eine andere und bessere Wertigkeit. Heute seien zwischen den Ländern einige Paten- und Partnerschaften geschlossen worden und ein Resultat des wieder erwachten Interesses auf beiden Seiten des Ozeans sei letztendlich auch die Ausstellung ,,Badische Auswanderung nach Brasilien, die in den Geschäftsräumen der Mudauer Volksbank Franken noch bis zum 12. Oktober während der üblichen Öffnungszeiten für die Öffentlichkeit zu sehen ist. Hans Slama ergänzte die regionale Note und fand die Ursachen zur Auswanderungswelle u.a. in der Überbevölkerung, der Agrarkrise, Hungersnöten und der besonderen Form der Odenwälder Erbfolge. Die ersten Auswanderer zog es nach Ungarn, die zweite Welle schwappte nach Osteuropa, dann kam Brasilien und schließlich Nordamerika, wobei die illegalen Auswandungszahlen deutlich über den legalen lagen, bei letzterem Land schätzt man sie auf sieben Mio. Menschen.
hvv mudau und vög schloßau präsentieren jahrbuch "m11" mai 2012
HVV Mudau und VöG Schloßau präsentieren Jahrbuch "M11" Mudau. (lm) Es sieht nobel aus beschrieb Bürgermeister Dr, Norbert Rippberger das Jahrbuch m11 für die Gesamtgemeinde Mudau im Rahmen der feierlichen Übergabe im Bürgersaal, und er meinte damit sowohl das äußere Erscheinungsbild als auch Layout und Inhalt. Im Beisein der Herausgeber-GbR VöG Schloßau/Waldauerbach und HVV Mudau, des Redaktionsteams, einiger Ortsvorsteher sowie zahlreicher Text und Bildlieferanten stellte Roland Grimm als einer der beiden Korrekturleser das gelungene Werk vor. Das Mudauer Jahrbuch hatte auf Initiative von Ortsvorsteher Klaus Erich Schork sein Debüt im vergangenen Jahr und löste das von Willi Müller lange Jahre kreierte Heimatheft des HVV ab. Das ansprechende Layout habe man ebenso beibehalten wie die Gliederung des Inhalts. Lediglich Vereinsaktivitäten habe man nun blockweise zusammengestellt. Außerdem ist das Werk von 160 auf über 190 Seiten beste Druckqualität angewachsen. Dass man den Preis von 6 Euro trotzdem habe halten können, zeige, wie knapp dabei kalkuliert worden sei. Aufmacher des Jahres 2011 ist natürlich die Ernennung von Susanne Everth-Schulz zur Ehrenbürgerin von Mudau und Amorbach. Danach gliedert sich der Inhalt in Wissenswertes von der Gemeindeverwaltung, den Schulen und Kindergärten, Kirchliches, mudau aktiv, Vereine und Stiftungen (60 Seiten), Faschenaacht, Klassentreffen, Kunst und Kultur, Mudauer Persönlichkeiten, Wirtschaftsleben, Odenwälder Allerlei und schließlich noch die unvermeidlichen, aber auch interessanten Statistiken. Bei allem, was wir erarbeitet haben in diesem Werk, muss ich doch sagen, es hat jedem Einzelnen viel Spaß gemacht, meinte Roland Grimm abschließend seiner Ausführungen. Ortsvorsteher Klaus Erich Schork überreichte die ersten Ausgaben des 400 Gramm schweren m11 mit seinen über 170 Berichten und über 240 Fotos an Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger sowie die Vertreter der Herausgeber-GbR, Alois Friedel (HVV) und Gernot Grimm (VöG), bevor er den zahlreichen Text- und Bildlieferanten, besonders dem sehr kurzfristig für Herbert Knapp eingesprungenen Christoph Müller, seinen Dank und ein dickes Lob aussprach, ebenso wie an die Sponsoren und das Redaktionsteam Manfred Grimm, Roland Grimm, Ernst Hauk, Gernot Hauk, Klaus Meixner, Christoph Müller, Thomas Müller, Willi Müller, Klaus Schork, Wilhelm Schwender und Marco Scheiwein, der auch für Layout, Satz und Druck verantwortlich zeichnete. Wie der Ortsvorsteher bekannt gab, wird das Jahrbuch 2011 erhältlich sein in Mudau bei den Filialen von Volksbank Franken und Sparkasse Neckartal-Odenwald, den Tankstellen Aral und Avia, Gemeindeverwaltung, Scheiwein Mediengestaltung und Gasthaus Zur Rose, in Schloßau bei Kauftreff Münkel und Gasthaus Zum Hirsch und in Schloßau-Waldauerbach bei Grimm-Reisen sowie bei den jeweiligen Ortsvorstehern der Ortsteile und im Internet unter www.Mudau-Jahrbuch.de. Außerdem werden diese 400 Gramm gesammeltes Wissen aus allen Mudauer Ortsteilen im Rahmen des Bürgerfestes L585 am morgigen Sonntag druckfrisch auch am Stand des VÖG (Verein örtliche Geschichte Schloßau/Waldauerbach) zu erwerben sein.
Wald-Wild-wanderbahn beim hvv mudau august 2011
Wald-Wild-Wanderbahn beim HVV Mudau Mudau-Langenelz. (lm) Wie eng unser Leben in Mudau und Umgebung noch immer mit dem Wald verknüpft ist, zeigte eine Wanderung des Heimat- und Verkehrsvereins unter Führung von Hans Slama und Georg Ott. Und die beiden Geopark-vor-Ort-Begleiter wussten der ebenso elitären wie interessierten Wandergruppe so einiges zum Thema Wald-Wild-Wanderbahn zu berichten. Auch wenn sich der Laubwald beschattete Odenwald im Laufe der Jahre veränderte habe, ebenso wie seine Tierwelt, so sind doch auch heute noch rd. 2/3 der Gemeindefläche mit Wald bedeckt. Natürlich kam Hans Slama um das Thema Wanderbahn und Bähnle mit Bahnhof in Langenelz nicht herum. Auch informierte er, dass der Name Elz abgeleitet wurde vom Erlen bestandenen Bach, wie das heute noch der Fall sei. Langenelz wurde wie alle Ortsteile der Gemeinde Mudau ab ca. 700 n.Ch. vom Kloster Amorbach aus besiedelt und sei bis heute als Weilerdorf erhalten geblieben und seine Bürgerzahl von 260 bleibe seit Jahrzehnten relativ konstant. Früher wie heute liege das Dorf an der wichtigen Süd-Nord-Verbindung Bad Wimpfen-Bürgstadt. Und als weiteren Glückspunkt empfand der Ortsvorsteher auch, dass Langenelz mit sehr vielen FFH-Flächen gesegnet ist. FFH sei die Abkürzung für Flora, Fauna, Habitat und garantiere weitgehend den beständigen Schutz derselben. Die dreieinhalbstündige Wanderung brachte den Teilnehmern unglaubliche Erkenntnisse über Flora und Fauna unseres badischen Odenwaldes und über deren Wandel. Besonders eindrucksvoll dokumentierte Georg Ott die ehemalige und die heutige Tierwelt anhand eines ungewöhnlichen Dioramas mitten im Langenelzer Wald, das aufgrund der heftigen Regenschauer an einem Holzstapel untergebracht werden musste. Es beinhaltete unter anderem neben Auerhahn, Rebhuhn und Hirsch, die es heute aufgrund der Entwicklung um Mudau herum nicht mehr gibt, Wiesel, Wildsau, Stein- und Baummarder, Dachs, Sperber, Mäusebussard und Reh. Und mit den Geschichten um diese Tierwelt, Vor- und Nachteile, Legenden und Sagen beeindruckten Georg Ott und Hans Slama gleichermaßen. (L.M.)
"rollendes elend" gewinnt hvv-minigolfturnier august 2011
"Rollendes Elend" gewinnt HVV-MinigolfturnierMudau. (lm) Es ist schon eine lieb gewordene Tradition, das jährliche Minigolfturnier des Heimat- und Verkehrsvereins für die Vereine der Gesamtgemeinde auf der Freizeitanlage Weller. Vielleicht lag es an dem Rahmen der Siegerehrung, die in die Premiere des HVV-Sommerfestes gelegt worden war, vielleicht auch einfach an den attraktiven Preisen, dass sich das Turnier ganz offensichtlich auch wieder steigender Teilnehmerzahlen erfreut. Immerhin 15 Vereine hatten sich mit 25 Mannschaften und 75 Einzelspielern an dem Wettkampf beteiligt und nicht unerheblichen Ehrgeiz gezeigt. Das sagt zumindest die durchschnittliche Mannschaftspunktezahl von 118,72 aus. Wenn man bedenkt, dass die schwarze Laterne noch mit 151 Punkten an die mit Silke, Jonas und Felix Müller jüngste Mannschaft der Kolping Steinbach ging, was altersbedingt gar nicht so schlecht war, so zeigten doch die drei erstplatzierten Mannschaften deutlich mehr Erfahrung. Den 3. Platz erspielten sich Michael Röckel, Reiner Schölch und Kurt Habedank vom Motorradclub Mudau 2 mit 100 Punkten. Nur drei Punkten Abstand nach oben und unten landete Kolping Steinbach 3 mit Joachim Hofmann, Barbara Farrenkopf und Mike Müller auf dem 2. Platz und Raimund Friedel, Alois Friedel und Roland Stender vom Kegelclub Rollendes Elend 2 mit 94 Punkten auf dem Siegertreppchen. Urkunden, Glückwünsche und Präsente überreichten Sonja Rottenfußer als 1. Vorsitzende des HVV, Bürgermeisterstellvertreter Siegfried Buchelt und Ortsvorsteher Klaus Erich Schork sowohl an die Mannschafts- als auch an die Einzelsieger. Hierbei erkämpfte sich Raimund Friedel mit 26 Punkten klar den 1. Platz, dicht gefolgt von Joachim Hofmann mit 28 Punkten auf dem 2. Und Monika Friedel mit 30 Punkte auf dem 3. Platz. Ein bestonderer Dank von Sonja Rottenfußer galt abschließend den ehrenamtlichen Schiedsrichtern und Helfern Horst Schork, Uwe Hofmann, Ernst Radauscher, Herbert Rottenfußer, Gernot Hauk, Gerd Schöllig, Alois Friedel und Achim Heners.
Attraktives jahrbuch "M10" wurde vorgestellt April 2011
Attraktives Jahrbuch "M10" wurde vorgestellt Mudau. Wieder ein erfreuliches Novum in der Gemeinde Mudau nannte Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger das erste Jahrbuch, das auf Initiative von Ortsvorsteher Klaus Erich Schork nun über das Jahr 2010 offiziell im Bürgersaal des Mudauer Rathauses übergeben wurde. Das attraktive Layout der über 160 Seiten beinhaltet sehr viel Bilddokumentation und wurde von einem versierten Redaktionsteam auch textmäßig übersichtlich gestaltet. Die M10-Redaktion setzte sich zusammen aus Manfred Grimm, Roland Grimm, Ernst Hauk, Gernot Hauk, Herbert Knapp, Klaus Meixner, Willi Müller, Dr. Norbert Rippberger, Klaus Erich Schork sowie Wilhelm Schwender und die Fäden liefen zusammen bei Marco Scheiwein, dem die Gestaltung oblag. Unterteilt wurde dieses Gemeindearchiv in die Kapitel Gemeindeverwaltung, 700 Jahre Scheidental, Aus Vereinen und Stiftungen, Ehrungen, Kirchliches, Kindergärten und Schulen, Klassentreffen, Kunst und Kultur, Mudauer Persönlichkeiten, Mudauer Wirtschaftsleben, Odenwälder Allerlei und zum Schluss Statistik. Als Herausgeber konnten der Heimat- und Verkehrsverein Mudau und der Verein örtliche Geschichte Schloßau/Waldauerbach gewonnen werden, die extra zu diesem Zweck eine GbR gegründet hatten mit Geschäftsführer Willi Müller. Damit schließt sich ein besonderer Kreis, denn Willi Müller hatte zehn Jahre lang mit minimalstem finanziellen Aufwand und maximalstem persönlichen Einsatz (Zitat Hans Slama) ganz allein einen Heimatbrief für Interessierte herausgegeben. Wie Ortsvorsteher Klaus Erich Schork nach einem Dank an das Redaktionsteam und Marco Scheiwein betonte, sei das Baby von Willi Müller auf attraktive Weise erwachsen geworden. In enger Zusammenarbeit mit den Ortsvorstehern habe man versucht, alle Ortsteile einzubeziehen. Das Hauptaugenmerk 2010 sei selbstverständlich auf der Veranstaltungsreihe 700 Jahre Scheidental gelegen. Ein Dank des Ortsvorstehers richtete sich an die Herausgeber, die zur Erstellung dieses ersten Jahrbuches freiwillig eine Menge Geld vorgeschossen, obwohl man auch dankbar eine Spende der Bürgerstiftung in Höhe von 500 Euro entgegen nehmen dürfe. Künftig solle sich das Jahrbuch finanziell selbst tragen. Er gäbe eine Auflage von 750 Stück, die je Stück für sechs Euro bei den Ortschaftsverwaltungen, den beiden Bankfilialen in Mudau, der Bäckerei Münkel in Schloßau und bei Grimm-Reisen in Waldauerbach sowie im Kneipsche beim Minigolfplatz erworben werden können. Sein Dank ging an alle, die mitgewirkt haben, dass dieses Buch entstehen konnte bevor Hans Slama für die herausgebende GbR seinem Respekt für das Redaktionsteam und Marco Scheiwein Ausdruck verlieh, dem er mit einem Weinpräsent dankte, bevor er mit einem Toast auf das Jahrbuch M10 die offiziell Übergabe an alle Beteiligten und den gemütlichen Teil des Abends einläutete. (L.M.)
frühlingsstimmung beim kulturhistorischen abendspaziergang mai 2010
Frühlingsstimmung beim kulturhistorischen Abendspaziergang
Mudau. Zu einem Abendspaziergang mit kulturhistorischem Background hatte Geopark-Vor-Ort-Begleiter Hans Slama eingeladen, und war nach eigenen Worten überrascht von der Resonanz. Über 30 Interessierte, nicht nur aus Mudau, sondern weit über den Kreis hinaus hatten sich beim Treffpunkt Rathaushof eingefunden. Hans Slama in original Odenwälder Tracht geleitete seine Truppe mit interessanten Geschichten und heimatkundlichem Fachwissen entlang der 19 Stationen auf dem jüngst eingerichteten Rundweg bis zur abschließenden Rast in der Arthur Grimm-Stube des Café Waldfrieden, wo sie noch die eher traurige Geschichte des Namensgebers erfuhren. Die erste Station erwartete die Truppe gleich um die Ecke, wo Hans Slama einen ersten Vorgeschmack auf seinen unendlichen Geschichtsfundus der Mudauer Historie gab. Er erläuterte die Entstehungsgeschichte der Vorstadt in der Schloßauer Strasse nach dem großen Brand 1849 und gab einen Einblick in den Wandel des 1911 erbauten Schulhauses, das 1945 bombardiert, 1947 wieder eröffnet und 1984 zum Rathaus mit Vereinslokalen umgebaut worden war. Fast gegenüber am sogenannten Viehmarktplatz erinnert heute eine entsprechende Figur an die Mudauer Markttradition, die ihren Höhepunkt im 19. Jahrhundert mit einem Leinwand-, einem Stroh- drei Krämer- und 20 Viehmärkten hatte. Diese Tradition zeigt sich noch heute an zahlreichen Stationen, die der Weg beinhaltet und an noch mehr verbalen Überlieferungen, die Hans Slama zum besten gab. Ein Beweis ist auch die berühmte und vielfältige Gastronomie der Odenwaldgemeinde, deren guter Ruf bis heute erhalten geblieben ist. Dem Odenwaldmaler Arthur Grimm begegnet man ebenfalls auf mehreren Stationen. Da waren sein Geburtshaus ebenso zu nennen wie das Café /Pension Link, wo er kurze Zeit wohnte. Dieses Haus wurde aber auch durch Dr. Heinrich Köhler als hochrangige politische Persönlichkeit berühmt, der hier von 1943 bis 45 Unterschlupf fand. Interessantes wusste Slama zu berichten über den Ortskern mit Altem Rathaus, Mariensäule, Pfarrkirche St. Pankratius, Alte Schule und ehemaliges Postamt sowie Friedhofsmauer und natürlich über das Bähnle. Dieses Lieblingskind der Mudauer mit ihrem Bahnhof wird wohl nie in Vergessenheit geraten. Doch es gibt von der Odenwaldgemeinde noch viel zu erzählen. Sei es vom Schwesternhaus, das von 1899 bis 1981 den ambulanten Krankendienst und die Kinderschule der Barmherzigen Schwestern beherbergte oder von der noch jungen Geschichte der evangelischen Gläubigen, die 1956 in der Langenelzer Strasse ihr Zentrum gefunden haben, von der Stadtmauer und dem noch immer gut sichtbaren Galgen, dem Strohmarkt - auf Initiative der Strohflechtschule entstanden oder dem Bad am Wallgraben und dem Gänsebrunnen im Bembel. Hans Slama war es gelungen, seine Wandertruppe über zwei Stunden in den Bann der Mudauer Vergangenheit zu ziehen. Und der wiederholte Erfolg dieser Veranstaltung bestärkt ihn in dem Vorhaben, diesen Rundweg auf die Ortsteile zu erweitern und zu vernetzen. (LM)
führung kulturhistorischer rundweg war gut besucht märz 2010
Führung am kulturhistorischen Rundweg war gut besucht
Mudau. Über zwei Stunden kurzweiligsten und absolut interessanten kulturhistorischen Unterricht hatten rd. 30 Wanderer um Heimatkundler Hans Slama in original Odenwälder Tracht auf dem jüngst eingerichteten Rundweg erleben können. Bevor sie bei der abschließenden Rast in der Arthur Grimm-Stube des Café Waldfrieden noch die eher traurige Geschichte des Namensgebers erfuhren. Begonnen hatte die Wanderung im Innenhof des Rathauses, Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger die interessierte Wanderschar zur Auftaktveranstaltung des Mudauer Sommerprogramms 2010 willkommen hieß und einen Rückblick auf die Entstehung des 19 Stationen umfassenden Rundwegprojekts sowie einen Ausblick auf weitere anspruchsvolle Punkte des Sommerprogramms gab. Die erste Station erwartete die Truppe gleich um die Ecke, wo Hans Slama einen ersten Vorgeschmack auf seinen unendlichen Geschichtsfundus der Mudauer Historie gab. Er erläuterte die Entstehungsgeschichte der Vorstadt in der Schloßauer Strasse nach dem großen Brand 1849 und gab einen Einblick in den Wandel des 1911 erbauten Schulhauses, das 1945 bombardiert, 1947 wieder eröffnet und 1984 zum Rathaus mit Vereinslokalen umgebaut worden war. Fast gegenüber am sogenannten Viehmarktplatz erinnert heute eine entsprechende Figur an die Mudauer Markttradition, die ihren Höhepunkt im 19. Jahrhundert mit einem Leinwand-, einem Stroh- drei Krämer- und 20 Viehmärkten hatte. Diese Tradition zeigt sich noch heute an zahlreichen Stationen, die der Weg beinhaltet und an noch mehr verbalen Überlieferungen, die Hans Slama zum besten gab. Ein Beweis ist auch die berühmte und vielfältige Gastronomie der Odenwaldgemeinde, deren guter Ruf bis heute erhalten geblieben ist. Dem Odenwaldmaler Arthur Grimm begegnet man ebenfalls auf mehreren Stationen. Da waren sein Geburtshaus ebenso zu nennen wie das Café /Pension Link, wo er kurze Zeit wohnte. Dieses Haus wurde aber auch durch Dr. Heinrich Köhler als hochrangige politische Persönlichkeit berühmt, der hier von 1943 bis 45 Unterschlupf fand. Interessantes wusste Slama zu berichten über den Ortskern mit Altem Rathaus, Mariensäule, Pfarrkirche St. Pankratius, Alte Schule und ehemaliges Postamt sowie Friedhofsmauer und natürlich über das Bähnle. Dieses Lieblingskind der Mudauer mit ihrem Bahnhof wird wohl nie in Vergessenheit geraten. Doch es gibt von der Odenwaldgemeinde noch viel zu erzählen. Sei es vom Schwesternhaus, das von 1899 bis 1981 den ambulanten Krankendienst und die Kinderschule der Barmherzigen Schwestern beherbergte oder von der noch jungen Geschichte der evangelischen Gläubigen, die 1956 in der Langenelzer Strasse ihr Zentrum gefunden haben, von der Stadtmauer und dem noch immer gut sichtbaren Galgen, dem Strohmarkt - auf Initiative der Strohflechtschule entstanden oder dem Bad am Wallgraben und dem Gänsebrunnen im Bembel. Hans Slama war es gelungen, seine Wandertruppe über zwei Stunden in den Bann der Mudauer Vergangenheit zu ziehen.
alter bildstock erstrahlt in neuem glanz februar 2010
Alter Bildstock erstrahlt in neuem Glanz
Mudau. Im Mai letzten Jahres wurde er wieder aufgestellt, dieser vermutlich ganz besondere Bildstock in der Nähe der Rumpfener Strasse, der lange Zeit geköpft sein Dasein fristen musste.
Er stammt von Nikolaus Hoff, einem der bedeutendsten Mudauer Maler und Bildhauer. Und seine wunderschönen Werke waren in den 70er Jahren äußerst begehrte Kunstwerke, die leider oft auf Nimmer-Wiedersehen verschwanden. Am vergangenen Sonntag wurde er im Beisein zahlreicher Interessierter, darunter Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger, Ortvorsteher Klaus Erich Schork, OV a.D. Kurt Müller, Sonja Rottenfußer als 1. Vorsitzende des Heimat- und Verkehrsvereins mit zahlreichen Vorstandsmitgliedern sowie Bildhauer Ralf Drolshagen und die Grundstückseigner Familie Geier, bei herrlichstem Winterwetter durch Pfarrer Werner Bier geweiht. Und damit sollte er sich auch wieder unter bestem Schutz befinden. Schließlich hatte er einmal eine ganz besondere Bedeutung an dieser ehemaligen Verbindungsstrasse von Wimpfen nach Amorbach. Nicht umsonst zeigt sein Bild die Pieta oder Maria, schmerzhafte Mutter. Dieses Bild steht nach Aussage von Pfarrer Bier für die Erfüllung der Prophezeiung des Simeon. Als Maria und Josef ihren Sohn entsprechend der Tradition am 40. Tag nach der Geburt zum Opfer in den Tempel brachten, teilte er ihnen mit, dass Jesu das Licht der Welt sein wird, man ihm aber so sehr widerspricht, dass es zur Kreuzigung vor den Toren der Stadt kommen und der Schmerz für Maria der von Schwertern sein werde. Sie zeigt auf der Pieta ihren toten Sohn, den man ihr in den Schoß gelegt hat und wird damit zum Trost für alle, die ebenfalls voller Schmerz sind. Das Marienbildnis sei auch der Grund, für die Weihe an einem Tag in der Nähe von Maria Lichtmeß. Während der Weihe bat Pfarrer Bier um den Segen für alle, die an der Wiederherstellung des Bildstockes beteiligt waren. Neben den Geldgebern und Initiatoren vor allem für den Künstler Ralf Drolshagen, der so begnadete Renovierungsarbeit geleistet habe. Hans Slama erläuterte noch die Bedeutung von Nikolaus Hoff, der 1722 in Mudau geboren wurde und bereits im Alter von 24 Jahren einen bedeutenden Auftrag in Bürgstadt, danach in der Abteikirche Amorbach und noch viele mehr bekommen hat. Dennoch verstarb er völlig verarmt 1785. Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger dankte allen, die zur Renovierung und zum Wiederaufbau dieses wunderschönen und bedeutenden Kulturdenkmals, an dem sich nicht nur die Mudauer nun wieder erfreuen könnten, beigetragen haben. Und Ortvorsteher Schork versprach, dass bei geeigneter Witterung auch das Drumrum ein angemessenes Outfit erhalten wird. (L.M.)