Die Sendung "Eisenbahnromantik" berichtete in einer Folge über ehemalige Schmalspuhrbahnen in Baden-Württemberg. Darin wird auch über die letzte Fahrt eines Dampfzuges von Mudau nach Mosbach berichtet. Zum Ansehen bitte den folgenden Button anklicken.
Auch heute noch fährt eine Dampflok aus Mudau auf der Museumsbahnstrecke Amstetten - Oppingen auf der schwäbischen Alb, das "Albbähnle". Zum Ansehen bitte unten anklicken.
Die kurze Geschichte des Odenwald Express vor 50 Jahren (2.Juni 1973) war die letzte Fahrt von Hans Slama
Die allerletzte Fahrt fand am 2. Juni 1973 statt. Das wirtschaftliche Defizit war einfach zu groß. Repro: Hans Slama Die kurze Geschichte des Odenwald-Express Vor 50 Jahren wurde die Nebenbahnstrecke zwischen Mosbach und Mudau stillgelegt – Anfangs waren die Zukunftshoffnungen groß Von Hans Slama Mudau. Die Geschichte der Nebenbahnstrecke Mosbach–Mudau währte nur 68 Jahre und war trotzdem für die Erschließung des Hinteren Odenwaldes von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Am 31. Mai 1905 wurde sie, deren Vorgeschichte voll von jahrelangen Kämpfen um die Erschließung und sehr emotional geführt wurde, endgültig eröffnet: eine ein Meter breite Schmalspurbahn und einzige badische Staatsbahn. Besonders scharf waren die Kontroversen zwischen Eberbach und Mosbach, das sein ursprüngliches Einzugsgebiet, den Odenwald, verlor. Von Mosbach nach Mudau ist die Topografie günstiger und die Bevölkerungsdichte war höher. Trotzdem gab es genug Probleme zu überwinden. Große Zukunftshoffnungen hatte die Bevölkerung in diese Bahn gesetzt. Schon 1899 kursierte der Ausspruch: „Die Odenwälder Mann für Mann, wollen eine Eisenbahn, und dass es hell sei, früh und späht, das Licht der Elektrizität!“ Große Zukunftserwartungen hatte man in die Bahn gesetzt, und es heißt: „Und mehr als je sind jetzt die Geschicke des Landstrichs, sein Fortschritt und Gedeihen, in die Hände seiner Bewohner gelegt. An ihnen ist es nun, das unschätzbare neue Verkehrsmittel auszunützen.“ Doch die Euphorie ging rasch verloren: „Wer ist der Überzeugung, dass all die großen Hoffnungen, die an diese Bahn geknüpft wurden, auch nur einigermaßen in Erfüllung gegangen sind?“, heißt es 1906 im Mosbacher Volksblatt. Auch kam es zu einem Betriebsdefizit. Im Jahr 1925, nach Ablauf des 20-jährigen Pachtvertrags, erhöhte die Betriebsführung die Tarife um 100 Prozent, was den Unmut der Bevölkerung noch steigerte. Die Reichsbahn weigerte sich 1928, weitere Zuschüsse zum Betriebsverlust zu leisten. Nach langem und zähem Ringen sowie hartnäckigen Verhandlungen wurde der Übergang des defizitären Betriebs auf die Reichsbahn zum 1. Mai 1931 vereinbart. Die Industrieansiedlung entlang der Strecke hatte nur teilweisen Erfolg. Einige Betriebe siedelten sich an. Das Lagerhaus in Mudau war ein Segen für die Region. Das über 20 Jahre währende Ringen um die Stilllegung der Strecke begann ab 1951, als die Deutsche Bundesbahn den Betrieb übernahm. Die Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen ergaben ein monatliches Defizit in Höhe von 44 650 DM. In Folge kam es dann ab 1958 zur Einstellung des Zugverkehrs an Sonn- und Feiertagen und zum Aufziehen eines Schienenergänzungsverkehrs. Während 1938 noch fünf Zugpaare verkehrten, waren es 1958 drei und kein Zugverkehr an Sonn- und Feiertagen, aber sieben Bahnbusse.