"steinbacher kreuz" wurde rundum erneuert dezember 2018
"Steinbacher Kreuz" wurde rundum erneuert Mudau. (lm) Das sogenannte Steinbacher Kreuz am Ortsausgang von Mudau hatte in der Historie gesegnete Bedeutung an der damaligen Hauptverkehrsstrecke Mosbach-Amorbach-Mudau. Es ist zwar nicht mehr bekannt, warum es aufgestellt wurde, aber es ranken um dieses Flurdenkmal drei Sagen, von der sich jeder Leser das für ihn schönste als Motiv aussuchen kann. Der Heimat- und Verkehrsverein Mudau mit Hans Slama an der Spitze hat diese vorletzte Aktion von 25 zu renovierenden Bildstöcken der Gesamtgemeinde für Gesamtkosten in Höhe von 25.000 Euro dieser Tage im Rahmen einer Segnung abgeschlossen. Erfreut konnte Slama zu dieser kleinen Feierstunde mit Gemeindereferent Michael Käfer neben der kompletten Vorstandschaft auch die Grundstücksbesitzer Susanne und Jürgen Grimm willkommen heißen. Sein besonderer Dank galt Alois Friedel und Kurt Habedank, die mit großem handwerklichem Geschick das neue Holzkreuz und die rostresistente Verankerung nach altem Vorbild nachgebaut hatten, bevor er die drei Geschichten – ausführlich im Heimatbuch Mudau nachzulesen – in Kurzform erzählte. Nach der ersten Überlieferung sei hier spätnachts ein Fuhrmann mit voller Holzladung vorbeigekommen als er einen Radbruch hatte. Damals ein schwieriges Unterfangen, das er alleine im Dunkeln nicht hätte beheben können. Aus dem Nichts sei ein Männchen gekommen, habe den Wagen im Handumdrehen repariert und sei noch vor seinem Dank wieder verschwunden. Darum habe er das Kreuz aufgestellt. In der zweiten Geschichte habe ein müder Wanderer im Dunkeln und Nebel hier erschöpft pausiert, als das Mudauer Lumpenglöckle erklang und ihm den Weg in den Ort gewiesen habe. Und schließlich hätte es auch noch einen Holzdieb gegeben, der nicht nur das wertvolle Holz des Waldes klauen, sondern auch noch das Holzkreuz mitnehmen wollte. Doch beim dritten Schlag mit dem Beil auf das Kreuz habe eine unsichtbare Hand ihn dermaßen hart zu Fall gebracht, dass er entsetzt das Weite suchte. In der Segnung des restaurierten Wegkreuzes ging Michael Käfer ein auf das Lukas-Evangelium und das Kreuz des Lebens und wie man als Christ damit umgeht. Fürbitten und das „Großer Gott wir loben Dich“ bereicherten die kleine Feierstunde zusätzlich.
Holzbildstock liebevoll restauriert Bericht Oktober 2018
Steinbach. (lm) Voll des Lobes war die Vorstandschaft des Heimat- und Verkehrvereins Mudau mit Hans Slama an der Spitze über die sehr gelungene Sanierung eines wunderschönen Holzbildstocks, der einst zum Schutz für Haus und Hof von den Vorfahren des Steinbacher Landwirts Bernhard Herkert aufgestellt worden war. Wie groß die Bedeutung dieses Bildstocks für den Hausherrn war und ist, zeigte sich in der Pflege und Ausschmückung, der Beauftragung einer professionellen Aufarbeitung der Marienstatue vor etwa zwei Jahren und der ernst gemeinten Bemerkung: „Während der viermonatigen Sanierung des Bildstocks habe ich ihn schrecklich vermisst!“ Doch begeistert äußerte sich Bernhard Herkert, ebenso wie Hans Slama und sein Vorstandsteam über die ganz hervorragende handwerkliche Arbeit von Alois Friedel, dem es nicht nur gelungen war, aus dem beigestellten Lärchenholz von Bernhard Herkert eine perfekte gestalterische Kopie des bereits vor 30 Jahren sanierten Erstnachbaus zu erstellen, sondern diese auch noch mit Unterstützung von Tobias Hofmann höher zu setzen und mit einem schützenden Kupferdach zu versehen. Wie Hans Slama erläuterte, geht man davon aus, dass die Holzbildstöcke zu den ältesten Flurdenkmälern gehören, die entweder zum Gedenken an Verstorbene, zum Dank bei überlebtem Schaden, zum Schutz von Haus und Hof oder als Segenswunsch an viel frequentierten Wegen aufgestellt worden waren. Letzteres sei beispielsweise an dem vermutlich ältesten bekannten Bildstock auf Gemarkung Mudau am Ortseingang von Steinbach – unweit des Herkert’schen Bauernhofs - zu finden. Abschließend seiner Ausführungen meinte Hans Slama, es sei wünschenswert, wenn noch mehr Grundbesitzer sich so wie Bernhard Herkert um ihre Bildstöcke kümmern würden
wertvolle erhaltungsmaßnahmen an historischen bildstöcken juli 2018
Wertvolle Erhaltungsmaßnahmen an historischen Bildstöcken Mudau. (lm) Die Restaurierung von 21 Flurdenkmalen auf der Gesamtgemarkung Mudau hatte sich von der Aufnahme über die Förderantragsstellung und deren Genehmigung und schließlich der Durchführung über vier Jahr hingezogen. Ein Mammutprojekt für den Heimat- und Verkehrsverein mit Gesamtkosten in Höhe von 20.000 Euro, das dieser nur schultern konnte mit der großzügigen Unterstützung der Joachim und Susanne Schulz-Stiftung (JSSS) sowie Fördermitteln der Bürgerstiftung Mudau, der Volksbank Franken, der Gemeinde Mudau und nicht zuletzt durch einen Zuschuss vom Landesdenkmalamt als Genehmigungsbehörde. Als maßgeblicher Restaurator hatte man den Bildhauer Ralf Drolshagen gewinnen können, der auf einer die Maßnahme abschließenden Rundfahrt mit der Vorstandschaft des HVV und Hans Slama an der Spitze sowie Franz Brenneis als Bürgermeisterstellvertreter und Sophie Klopsch als Vertreterin der JSSS die teilweise sehr umfangreichen Sanierungsmaßnahmen erläuterte. Von der fachmännischen Ausführung der Restaurierungen waren die Teilnehmer der „Abnahme“-Rundfahrt ebenso begeistert wie von seinen Anregungen, die den jetzigen Ist-Zustand möglicherweise länger erhalten als die durchschnittlichen 12 bis 15 Jahre. So empfahl er z.B. in der Nähe einiger Denkmale Sitzstangen für Bussarde aufzustellen um die Verkotung zu verhindern. Angetan waren die Heimatkundler auch von den liebevollen Ausschmückungen der Statuen mit Blumen. Hans Slama gab als profunder Kenner der Historie Erläuterungen zu den verschiedenen Bildstocktypen und der Entwicklung vom Steinkreuz zum Holz- und dann Steinbildstock. Er wußte auch, dass sich um viele Denkmale oft Sagen ranken, sie manchmal bei Todesfällen und meist zur Ehre Gottes oder der Mutter Maria, und durchaus nicht selten auch zur Selbstdarstellung der Errichter errichtet wurden - meist an viel begangenen Wegen, wie Kirchenwegen und Pilgerwegen, auch zum Schutz von Haus und Hof und Flur. Aufgesucht werden die Bildstöcke sehr oft an Fronleichnam und Flurprozessionen. Von der Vielzahl und Vielfalt der vorhandenen Bildstöcke auf den Gemarkungen war die Gruppe überrascht, auch der Bandbreite der Aufstellung vom 17. Jh. bis in die heutige Zeit. Bei einem Zwischenstopp mit Imbiss in der Werkstatt des Bildhauers erfuhr die Gruppe weitere Details zur Arbeit und Arbeitsweise, auch konnte man die neue mehrere Tonnen schwere Skulptur des Franziskus am Watterbacher Haus bestaunen. Abschließend des interessanten Nachmittags besprach die fachkundige Gruppe noch die notwendige Sanierung der Mudauer Mariensäule „Bild“, denn hier liegt nach der Voruntersuchung nunmehr die Genehmigung zur Restaurierung vor. Denn über das weitere Vorgehen müsse noch entschieden werden. Hans Slama gab Erläuterungen zur Entstehung und Bedeutung, insbesondere als Symbol der Marienverehrung und des Widerstandes im 3. Reich.
jahrbuch "M17" ab sofort erhältlich märz 2018
Jahrbuch "M 17" ab sofort erhältlich Mudau. (lm) Ein ganzes bewegtes Jahr einer überaus aktiven Gesamtgemeinde wie Mudau kurzweilig und doch lückenlos interessant auf 174 Seiten mit 300 Bildern und Text unterzubringen, kann mit Recht als Kunst bezeichnet werden und das Ergebnis im M17 als echtes „Meisterwerk“. So sah das nicht nur Walter Herkert, der dieses besondere Jahrbuch im Bürgersaal des Rathauses gekonnt vorstellte und die nicht einfache Arbeit der M-Redakteure lobte. Denn aus eigener Erfahrung war ihm klar, wie schwierig es ist, Texte extrem zu kürzen und doch das Wichtigste korrekt auszudrücken. Herkert erläuterte weiter, dass man das kompakte, handliche Format ebenso beibehalten habe wie die bewährte Gliederung. Die Jahreschronik beginnt also mit Informationen aus der Gemeindeverwaltung, danach kommen die Kindergärten und Schulen, die 2017 das seltene Ereignis von gleich zwei Schulfesten verbuchen konnten, besonders war sicher das Ende der Vakanz in der ev. Kirchengemeinde. Nach den Veranstaltungen von Mudau Aktiv hat man das 70 Seiten umfassende Vereinsleben dokumentiert, dem sich Klassentreffen, kulturelle Veranstaltungen, Mudauer Persönlichkeiten sowie Berichte über das Mudauer Wirtschaftsleben anschließen. Den Schluss bildet dann vor den Statistiken noch das „Odenwälder Allerlei“. „Der große Vereinsteil spiegelt das spannende, unterhaltsame und lebenswerte Leben in unserer Gesamtgemeinde wider“ meinte Walter Herkert und erläuterte zum Titelbild „Grund- und Hauptschule Mudau“, dass man beim Schulfest 50 Jahre Hauptschüler in diesem Gebäude gefeiert habe, wohl wissend, dass mit diesem Jubiläumsjahr auch das Ende der Mudauer Hauptschule eingeläutet habe. Das sei nur ein kleiner Ausschnitt aus dieser wunderbaren Chronik, die in keinem Haushalt der Gesamtgemeinde fehlen sollte und es wohl auch nicht tut, denn das Jahrbuch M16 ist komplett vergriffen. Dieser Verkaufserfolg sei maßgeblich der „Werbetrommel“ von Klaus Erich Schork zu verdanken. Mit einem Dank an das tolle ehrenamtliche Redaktionsteam für die große Unterstützung und das harmonische Miteinander schloss Walter Herkert seine Ausführungen. Dieses tolle Team setzt sich zusammen aus Ernst und Gernot Hauk, Walter Herkert, Klaus Meixner, Christoph Müller Thomas Müller, Marco Scheiwein, Klaus Erich Schork, Wilhelm Schwender sowie Walter Thier. Den Dankesreigen setzte Klaus Schork fort an die Foto- und Textlieferanten Regina Eck, Liane Merkle, Manfred Müller, Thomas Müller, Dominik Rechner, Birgit Schäfer, Simone Schölch, Stefanie Throm sowie die Redaktionen von Fränkische Nachrichten und Rhein-Neckar-Zeitung. Dank gebühre weiter der GbR des Heimat- und Verkehrsvereins Mudau und des Vereins Örtliche Geschichte Schloßau/Waldauerbach Herausgeber mit Willi Müller an der Spitze, der unterstützt werde von Dr. Edmund Link und Hans Slama sowie deren Vorstandsteams. Seinen Stolz ob der Leistung aller für das M-Jahrbuch Verantwortlichen brachte Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger zum Ausdruck nachdem er das Erstexemplar erhalten hatte. Denn mit diesem gelungenen Werk hebe sich Mudau von allen Gemeinden im Neckar-Odenwald-Kreis ab, die sich fragen, wie die Mudauer das schaffen. Ein Stehempfang mit interessanten Gesprächen schloss sich der offiziellen Vorstellung und Übergabe des M17 an, das an allen bekannten Verkaufsstellen und bei den Gemeinde- und Ortschaftsverwaltungen noch immer zum Preis von 7,50 Euro erhältlich ist.
historische bedeutung des "stadtgartens" lebt neu auf märz 2017
Historische Bedeutung des "Stadtgartens" lebt neu auf Mudau. (lm) Der sogenannte „Stadtgarten“ hat für die Mudauer eine besondere Bedeutung und ist gleichzeitig von der einen Seite das Tor zur Kerngemeinde und von der anderen der Beginn der beliebten Wanderbahn. Nachdem Hans Slama seine historische Bedeutung recherchiert hat, konnte nun durch den Heimat- und Verkehrsverein Mudau eine Infotafel – hergestellt von Scheiwein-Mediengestaltung und Uwe Henn – durch den Bauhof aufgestellt werden. Die Nachforschungen von Hans Slama hatten ergeben, dass Mudau bis ins 20. Jahrhundert durchaus städtischen Charakter hatte und auch oft als Stadt bezeichnet wurde. Der Bahnbau und der „Verschönerungsverein“ hatten erfolgreich den Fremdenverkehr angekurbelt, und die Kurgäste wandelten gerne durch den Ort bis zum Stadtgarten. Sehr viel weniger angenehm sind dagegen die Erinnerungen an einen Unfall in diesem Stadtgarten aus dem Jahr 1945, der ebenfalls auf der Tafel beschrieben wird. In dieser Zeit war liegengebliebene Munition ein beliebtes Spielzeug für die Buben. Um an das Pulver eines Panzerabwehrgeschützes zu kommen, schlugen sechs Jungs im Alter von sechs bis vierzehn Jahren die Munition auf. Bei der darauffolgenden starken Explosion wurden sie durch die Luft geschleudert. Dabei starben die Brüder Bernhard und Karl Schäfer, Karlmann Busch und Wolfgang Leser. Die beiden anderen trugen lebenslange Verletzungen davon. Die ausführlichen Geschichten sind auf der Infotafel zu lesen, für die sich Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger und Ortsvorsteher Siegfried Buchelt beim HVV sowie bei Christoph Müller und Lothar Schmitt vom Bauhof bedankten.
jahresrückblick "M16" ist ab sofort erhältlich märz 2017
Jahresrückblick "M 16" ist ab sofort erhältlich Mudau. (lm) Auf Einladung von Initiator Klaus Schork trafen sich Text- und Bildlieferanten, Redaktionsteam und Thomas Müller sowie Hans Slama von der Herausgeber-GbR „Heimat- und Verkehrsverein Mudau“ sowie „Verein Örtliche Geschichte Schloßau/Waldauerbach“ des „M16“ zur offiziellen Übergabe der bisher 7. Jahresdokumentation im Bürgersaal des Mudauer Rathauses. Zwar gilt hier auch der Spruch „nie war es so wertvoll wie heute“, aber vor allem hat sich dieses besondere Werk Mudauer Chronik mit insgesamt 202 Seiten nach Aussage von Redaktionsleiter Roland Grimm noch nie so „gewichtig“ präsentiert. Er persönlich halte diese Ausgabe für das überaus gelungene Gemeinschaftswerk von vielen Menschen, die sich ehrenamtlich über viele, viele Stunden eingebracht hätten. Und es dieses Mal einfach unmöglich gewesen sei, das ereignisreiche Jahr in der Gesamtgemeinde noch weiter herunter zu kürzen. „Wir haben großen Wert auf erkennbare und aussagekräftige Fotos, aber auch auf Texte gelegt, die so ausführlich wie nötig und so kurz wie möglich gehalten wurden. Doch es habe einige Anstrengungen und Überzeugungskraft bei Sponsoren gekosten, dass man den Preis von 7,50 Euro habe halten können. Weiter ging Grimm auf die gewohnte Aufteilung ein, die sich als optimal herausgestellt habe und aus diesem Grund auch beibehalten wurde. So folgen den Informationen aus der Gemeindeverwaltung, die der Schulen und Kindergärten, der Kirchen, der Vereine und Stiftungen und schließlich kann man sich über Klassentreffen, Kunst und Kultur, Mudauer Persönlichkeiten, Wirtschaftleben, Odenwälder Allerlei sowie Statistiken informieren. Als Aufmacher hat man dieses Mal das vor Begeisterung sprühende Auftaktfoto zur Einweihung der Ortsdurchfahrt Steinbach gewählt. Während die engagierte M-Redaktion mit Roland Grimm Ernst Hauk, Gernot Hauk, Klaus Meixner, Christoph Müller, Marco Scheiwein, Klaus Schork, Wilhelm Schwender und Walter Thier akribisch Texte kürzte und Fotos heraussuchte von den „Lieferanten“ Liane Merkle, Simone Schölch, Stefanie Throm, Birgit Schäfer, Manfrd Müller, Tobias Schwarz sowie Rhein-Neckar-Zeitung und Fränkische Nachrichten, brachte die Scheiwein Mediengestaltung alles ins ansprechende Layout. Rechtzeitig und darum perfekt auch als Ostergeschenk noch einsetzbar ist das Jahrbuch „M16“ ab sofort in allen bekannten Verkaufsstellen (Mudauer Bankfilialen, Gasthaus „Rose“, Aral-Tankstelle, usw.) erhältlich. „Diese Dokumentation wird inzwischen von vielen Bürgern und Ehemaligen mit großer Spannung erwartet und kann als schöne Werbung für die Gemeinde Mudau angesehen werden,“ dankte Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger als Hausherr sowie Klaus Schork, Roland Grimm und Hans Slama allen, die sich für das Zustandekommen dieses wertvollen Nachschlagwerks in irgendeiner Form eingesetzt hatten. Dazu gehören als Hauptsponsoren die Bürgerstiftung Mudau mit Wilhelm Schwender an der Spitze und die Gemeinde Mudau sowie die Herausgeber-GbR unter Leitung des rührigen Willi Müller. Mit einem „weinenden Auge“ verabschiedete Klaus Schork die bisherige „Leitfigur“ der M-Redaktion Roland Grimm, der sich nach sieben Jahren in dieser Funktion nun neuen Aufgaben zuwenden möchte, mit einem Weinpräsent.
wanderausstellung gedenkt der gefallenen des 1. weltkriegs august 2016
Wanderausstellung gedenkt den Gefallenen des 1. Weltkrieges Mudau. (lm) Unter dem Titel „Heimatfront – Der erste Weltkrieg und seine Folgen“ ist im Leseraum des Mudauer Rathauses noch bis 11. September zu den üblichen Öffnungszeiten eine Wanderausstellung des Arbeitskreises Archive in der Metropolregion Rhein-Neckar zu sehen. Ergänzt wird diese interessante Ausstellung durch eine Postkartensammlung zum Ersten Weltkrieg. Postkarten, die zwischen Kriegsteilnehmern der Gemeinde Mudau und ihren Angehörigen sowie Freunden in der Heimat augetauscht wurden. Zusammengestellt wurde diese von Elke Hofmann-Schnorr und Erich Schnorr als geschichtsinteressiertes Ehepaar aus Mudau und heute in Erlangen lebend. Dass diese sach- und fachgerecht aufgestellte Dokumentation auf reges Interesse stößt, dokumentierte sich bereits im Rahmen der Ausstellungseröffnung im Beisein zahlreicher Gäste. Nach einer gelungenen musikalischen Einführung durch Julia Pittner und Pia Dambach vom örtlichen Musikverein galt ein besonderer Willkommensgruß von Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger neben den Verantwortlichen auch Dr. Martin Krauß als Vorsitzender des Arbeitskreises Archive, Elke Hofmann-Schnorr als profunde Einführerin in die Inhalte der Ausstellung und Hans Slama als Heimatforscher namens des Heimat- und Verkehrsvereins mit Schwerpunkt „Örtliche Geschichte“. Wie der Bürgermeister ausführte, habe ihn Hr. Rantasa in seiner Funktion als Archivar in Mosbach auf diese Wanderausstellung, ergänzt durch die Postkartensammlung, aufmerksam gemacht und so habe er sich für ein Zustandekommen im Rathaus bemüht. Unterstützung fand man auch in Bernd Fischer aus Buchen und Ewald Winkler aus Schneeberg als Heimatforscher und Geo-Park-Vor Ort Führer. Nachdem Dr. Martin Krauß unter der Thematik „Heimatfront“ (wir berichteten bereits an anderer Stelle) in die Inhalte des Themas eingeführt hatte, gab Elke Hofmann-Schnorr kurze Einblicke in die Postkartensammlung aus dem 1. Weltkrieg. Der persönliche Bezug des Ehepaars zur Sammlung von Feldpostkarten datiere sich aus dem Jahre 2009, als man auf dem Dachboden in zwei alten Zigarrenkisten alte Briefe und Postkarten gefunden hatte, die noch in Sütterlin beschrieben waren. Auch auf Anraten von Bürgermeister Dr. Rippberger machte man sich fortan ans Recherchieren und Aufbereitung des Materials. Ergänzt durch Erläuterungen zum 1. Badischen Leib-Grenadier-Regiment Nr. 109, in dem sehr viele Soldaten aus der Gesamtgemeinde Mudau eingesetzt waren, entstand so auch die Postkartensammlung als Bildschirmpräsentation. Die Ahnentafel mit Vorfahren der gefallenen Soldaten sei mittlerweile von den 49 Mudauern auf die 205 Gefallenen der Gesamtgemeinde angewachsen. Ihr Mann Erich Schnorr habe sich die Mühe gemacht, die ca. 3.500 Personen auf der Tafel herauszufinden, wobei die Wappen die Geburtsorte der jeweiligen Personen zeigen. Passend zur gesamten Ausstellung auch die im Rathaus bereits vorhanden Bilder des Mudauer Malers Arthur Grimm, die 1915 während des 1. Weltkrieges entstanden sind. Nachdem sich Hans Slama bei den Verantwortlichen für das Zustandekommen der Ausstellung bedankt und über die historischen Randbegebenheiten der damaligen Zeit referiert hatte, erinnerte Landrat Dr. Achim Brötel an die örtlichen und zeitgeistlichen Verbindungen zwischen Politik, bekannten Persönlichkeiten und dem Neckar-Odenwald-Kreis.
die "hölzerlipsbande" lagerte in Ferdinandsdorf April 2016
"Die Hölzerlipsbande" lagerte im Ferdinandsdorf Mudau. (lm) „Der Hölzerlips und seine Bande“ wurden wegen ihrer Greueltaten im Juli 1812 in Heidelberg hingerichtet, doch ihr Revival vom HVV Mudau erfreut sich in Sachen „unterhaltungs- und wissenswert“ größter Beliebtheit. So z. B. im Rahmen der vierstündigen geführten „Mudau aktiv“-Wanderung zum einst zwangsaufgelösten Ferdinandsdorf im Reisenbacher Grund, wo man am imposanten „Felsenhaus ihren Planungen zum Überfall bei Hemsbach an der Bergstraße gebannt lauschen konnte. Denn sie verständigten sich in den „Räubersprachen“ Jenisch oder Rotwelch und auch mit Zeichen, den sogenannten „Zinken“. Einige Ausdrücke dieser „Sprachen“ haben sich bis heut in unserem Alltag erhalten – wie zum Beispiel „malochen“. Dass sich die Hölzerlips-Bande aus bitterer Armut heraus gebildet hat wurde bei dem „Schauspiel“ von Hans Slama und seinen „Mannen“ ebenso deutlich wie einige Episoden zum Schmunzeln lebendig geblieben sind. Der Aufenthalt am Felsenhaus unterstrich außerdem die Ausführungen des Geopark-vor-Ort-Begleiters Slama über die Besiedlung und Zwangsauflösung von Ferdinandsdorf. Die Wanderung begann im Reisenbacher Grund, dessen drei Wohngebäude erst im Rahmen der Gebietsreform in den 1970er Jahren zur Gemeinde Mudau und dem Neckar-Odenwald-Kreis kamen. Zuvor gehörten die Einwohner, aus der Geschichte herrührend, zu drei Gemeinden in drei verschiedenen Kreisen. Ehemals, vor 1803 war rechts des Reisenbaches Kurmainz und linksseits die Kurpfalz. Während der mainzische Teil des Reisenbacher Grundes bereits im 15. Jh. gerodet und mit einer lebensnotwendigen Mühle besiedelt wurde, entstand die Mühle links des Bachs auf Waldgemarkung Zwingenberg etwa um 1600 und wurde etwa 100 Jahre später an die Grafen von Wiser belehnt. Ferdinand von Wiser siedelte recht schnell auf der Höhe bei der heutigen „Max Wilhelms Höhe“ vier Bauern an und vergab weitere Waldparzellen bis in den Reisenbacher Grund hinunter zur Rodung. Er benannte diesen für etwa 20 Familien gedachten Doppelweiler nach seinem Vornamen Ober- und Unterferdinandsdorf. Doch mangels Viehweiden, Holz, dafür mit schlechtem Boden an steilem Nordhang liegend war das von vorneherein als Fehlkonzeption anzusehen. Um 1780 ahmte die kurpfälzische Hofkammer auf der Eberbacher Gemarkung „Braunklinge“ dies nach und legte ebenfalls einige Häuser an, „pfälzisch Unterferdinandsdorf“. Ab 1803 kamen die linksrheinisch entschädigten Fürsten von Leiningen als Landesherren in den Besitz, und schon drei Jahre später wurde durch Napoleons Diktat Baden Landesherr. Als Leiningen in finanzielle Not geraten den Zwingenberger Teil nicht übernehmen konnte, kam dieser an eine Seitenlinie der Markgrafen von Baden. Dies komplizierten Rechtsverhältnisse führten unter zwei Standesherren zu einer kommunalrechtlichen Zersplitterung Ferdinandsdorfs. Erschwerend kam hinzu, dass das Haus Zwingenberg wohl schon recht früh auf eine Absiedelung setzte während Leiningen dies aus der finanziellen Not heraus vermutlich aussitzen wollte. Not, Hunger und Tod bedrohten zwar nicht nur den Odenwald, doch waren die Dörfer hier zusätzlich stark belastet durch die Einquartierungen von Soldaten, insbesondere Russen und Kroaten, die auch nach dem Sieg über Napoleon im Lande blieben. Der Druck auf die Bewohner ließ nicht nach, so sperrte man ihnen z. B schon früh den Viehtrieb, verweigerte ihnen den Betrieb einer Gaststätte und machte Probleme bei der Wasserversorgung und der Schule, der Lehrer musste zeitweise im „Hinkelstall“ übernachten, nur um einige Beispiele zu nennen. Kein Wunder, dass die Bewohner in ihrer Not Holzfrevel oder Wilderei begehen mussten. Und obwohl der Fürst zu Leiningen meinte, die „Bewohner seien nur durch Freiheitsstrafen und Schanzarbeit zu verbessern“, war ihm klar, dass in Unterferdinandsdorf keine Tagwachen aufgestellt werden mussten, denn es war so arm, dass es hier nichts zu stehlen gab – eben eine „Bettelmanns Umkehr“. Ein zudem einsetzendes Bevölkerungswachstum auf etwa 250 Personen und mehr, mit weiteren Missernten und Notjahren während der Agrarkrise lies die Bevölkerung verarmen. 1846 wanderten 39 noch etwas vermögenden Ferdinandsdörfer über den „Texasverein“ der Fürsten aus, fanden aber vermutlich den Tod. Wie Hans Slama weiter ausführte, war vor allem die von den Ferdinandsdörfern illegal herbeigeführte Gemeindevereinigung ein Problem. Am 28.12.1850 kam es zur Auflösung des Dorfes und im März 1851 wanderten 47 Ferdinandsdörfer zusammen mit Tolnayshöfern und weiteren 226 Armen der Gegend auf Staatskosten nach Amerika aus, wo es ihnen vermutlich besser ging. Die restlichen Bewohner kamen in umliegenden badischen Gemeinden unter, einige davon in der Nähe. Die Absiedelung zog sich bis in die 1870er Jahre hin. Geblieben sind als Zeugen der Geschichte die noch bestehenden Häuser im Grund, die Gebäudereste, Lesesteinhaufen und der Brunnen. Es handelt sich also um keine Zwangsauswanderung sondern um eine Zwangsauflösung. Hans Slama ging in diesem Zusammenhang auch auf das nach der Auflösung angelegte Wildgehege und den Leiningenschen Wildpark ein, dem weitere Dörfer durch Auflösung zum Opfer fielen, ebenso auf das Wildern in den Parks der Erbacher und Leininger. Hier musste sogar während der Agrarrevolte von 1848/49 Militär eingesetzt werden.
neue jahreschronik "m15" ist ab sofort erhältlich märz 2016
Neue Jahreschronik "M 15" ist ab sofort erhältlich Mudau. (lm) „Auch das Jahrbuch M15 ist eine überaus gelungene und ansprechende Dokumentation von Wichtigem, Wissenswertem und Interessantem aus der Gesamtgemeinde Mudau!“ Darin waren sich Initiator Klaus Schork, Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger und Redaktionsleiter Roland Grimm absolut einig. Dankbare Übereinstimmung herrschte auch über den grandios frühen Erscheinungstermin des Prachtstücks, das im bewährt handlichen Format, der nach wie vor überzeugenden Gliederung, Struktur und Aufmachung noch vor Ostern der Öffentlichkeit vorgestellt werden konnte. Dafür galt ein dickes Lob dem rührigen und ehrenamtlichen Redaktionsteam, das sich unter Leitung von Roland Grimm zusammensetzt aus Ernst Hauk, Gernot Hauk, Klaus Meixner, Christoph Müller, Thomas Müller, Willi Müller, Klaus Schork, Wilhelm Schwender, Walter Thier und Marco Scheiwein, der auch für die professionelle Gestaltung verantwortlich zeichnete. Herausgeber des Jahrbuchs ist die GbR aus HVV Mudau und VöG Schloßau, die vertreten waren durch Hans Slama und Willi Müller sowie Thomas Müller und Marianne Mechler. Des Weiteren konnte Klaus Schork im Rahmen der offiziellen Erstübergabe an Bürgermeister Dr. Rippberger neben Wilhelm Schwender als Vorstand der Bürgerstiftung, Ortsvorsteher Siegfried Buchelt sowie als Vertreter der „Text- und Bildlieferanten“ Stefanie Throm, Birgit Schäfer und Liane Merkle willkommen heißen bevor er die ARAL-Tankstelle Buchelt, Bäckerei Münkel, Bäckerei Schlär, Fashion and more - Iris Lenz, Gasthaus „ Zur Rose“, Rathaus Mudau, Scheiwein Mediengestaltung, die Mudauer Filialen von Sparkasse Neckartal-Odenwald und Volksbank Franken eG sowie alle Ortvorsteher der Gesamtgemeinde als Verkaufsstellen bekannt gab und sich bei den Sponsoren – vor allem Joachim-und-Susanne-Schulz-Stiftung, Bürgerstiftung und Gemeinde Mudau bedankte. Das „M“ erscheint bereits zum 6. Mal in Folge und gilt nicht nur als umfassende Chronik der Gesamtgemeinde, sondern hat sich zweifelsfrei zum MUSS für alle Mudauer Haushalte entwickelt. Roland Grimm erläuterte in der Vorstellung des wertvollen Nachschlagewerks, dass auch dieses Mal das Titelbild für ein herausragendes Ereignis im Berichtsjahr steht und die Orgelweihe durch Bischof Dr. Laszlo Nemet in der Scheidentaler Zeltkirche darstellt. Ansonsten habe man die bewährte Gliederung beibehalten und erinnere auf kompakten und attraktiven 160 Seiten neben kirchlichen Ereignissen auch an das öffentliche Leben, Schulen, Vereine, Kunst, Mudauer Persönlichkeiten, das wirtschaftliche Leben und das beliebte Odenwälder Allerlei. Zwar könne die Herstellung der 500 gedruckten Exemplare mit dem Verkaufspreis von 7,50 Euro nicht gedeckt werden, aber Dank der ehrenamtlichen „M-Redakteure“ und der großzügigen Sponsoren habe man die Hoffnung, dieses wertvolle Nachschlagewerk noch viele Jahre herausbringen zu können.