Sprecher Harald Grimm: De Babbe als Mamme, De Blutdruck, Die Schnoochejachd, Mim Ziechwächele unnerwegs Roland Grimm: De Baschle unn sei Äckerle, Die Vorwekschlung, Wenn‘ d 70 bischt unn drieber, Zur Beherzigung Nutzungsrechte bei Roland Grimm
Amalie Grimm geborene Schöllig (1912-1994) schrieb eine große Anzahl von Gedichten vor allem von den 1970er bis zu den 1990er Jahren, Gedichte zu vielerlei Themen, lustige bis nachdenkliche. Sie verfasste ihre Gedichte sowohl in der deutschen Schriftsprache („Hochdeutsch“) als auch im Mudauer Dialekt. Für besinnliche Inhalte wählte Amalie Grimm, wahrscheinlich unbewusst, die deutsche Schriftsprache, weil sie so ihren Wertvorstellungen, geprägt von Optimismus, Zuversicht und Gottvertrauen – bisweilen durchaus in didaktischer Absicht – besser Ausdruck verleihen konnte. Ihren südfränkischen Mudauer Dialekt verwendete sie, wenn der Inhalt humorvoll und scherzhaft-unterhaltend dargeboten werden sollte, wenn es sich um Darstellung von Ereignissen des täglichen Lebens, vor allem in der ländlich-landwirtschaftlich geprägten Umgebung, handelte. Der in dieser Umgebung natürlich gewachsene Ortsdialekt war mit seinen nuancierten Ausdrucksmöglichkeiten besser geeignet, Lokalkolorit entstehen zu lassen, so dass auch die vermeintlichen Stärken und sympathischen Schwächen der handelnden Personen authentischer dargestellt werden konnten. Leider verändert sich der Dialekt derzeit in fast dramatischer Weise. Er wird überlagert von der deutschen Standartsprache, die sich fast wie ein Schleier über ihn legt und ihm allmählich die Luft zum Atmen nimmt. Die problematische Situation, in der sich der Dialekt heute befindet, hat vielerlei Ursachen. Allerdings wird er – fälschlicherweise – weithin im Vergleich zum sog. Hochdeutsch als minderwertige Sprachform angesehen. Die hier ausgewählten Gedichte aus dem Gedichtband De Babbe als Mamme, die mittels QR-Code abgehört werden können, können dieser Einstellung entgegenwirken und dazu beitragen, dass der Dialekt als eigenständige Sprache erkannt und geschätzt wird.