Mundartworkshop in den Schulen von Mudau und Schloßau März 2025
„Sprachenvielfalt“ „Wie spricht man in „Mudi“ und wie in „Schloßi?“ - und wo kommt diese große Dialektvielfalt in Deutschland überhaupt her? Einen kleinen Exkurs in die deutsche Sprachgeschichte und den Dialekt....
Tag der "Muddersproch" Veranstaltung im Restaurant am Golfplatz 21. Februar 2025
Tag der Mudderschbrooch Am Freitag, 21. Februar ist der weltweite von der UNESCO ins Leben gerufene Tag der Mudderschbrooch. Global stehen viele vom Aussterben bedrohte Sprachen auf der „Roten Liste“ der UNESCO. Zu den gefährdeten Mundarten zählt auch unser Südrheinfränkisch, insbesondere das dazu gehörige, unser Odenwäldisch. Analog lautet unser Spruch in diesem Jahr: „Rettet die Mudderschbrooch auf unserer Hausch-Mausch Insel“. Im Sinne des Erhalts unseres Kulturgutes wollen wir uns mit einer Veranstaltung beteiligen. Freitag, 21. Februar um 19 Uhr im Golfrestaurant. Gleichzeitig erfolgt auch mit der Fertigstellung der Tafeln des überregionalen Mundartweges der Lückenschluss ins Hessische. Damit erstreckt sich dann das „klingende Museum“ über vier Landkreise und drei Bundesländer hinweg - mit 60 Dialekttafeln. Die Veranstaltung, bei der sich Mundartaktivisten aus dem Dreiländereck mit heiteren Lied- und Mundartgeschichten aus dem realen Leben beteiligen, steht unter dem Motto: „Redde wie de Schnawwl g`wagsche is“. Natürlich fehlt auch die bekannte, fundierte und wissenschaftliche Erläuterung von Frau Dr, Arnstein nicht. Somit ist für gute Unterhaltung und Information zu unserer Sprache gesorgt. Wir freuen uns auf das Gebabbl und Ihren Besuch. Der Eintritt ist frei.
Mundart Podiumsdiskussion mit Minister Peter Hauk 22.Januar 2025
„Dialekt ist das Salz in der Suppe des Lebens“ Bei der Podiumsdiskussion rund um die Mundart wurde „gebabbelt, wie de Schnabel gwachse is“ – Wenig Dialekt in den Familien Mudau. (lm) „Mir babbele heijt, wie uns de Schnabel gwachse is, unn alleweil fange mer a!“, begrüßte der Odenwälder Mundart-Papst Hans Slama sein interessiertes....
Mundartveranstaltung in Schweinberg mit Mudauer Beteiligung 24. September 2023
Bei einem Herbstfest des Heimatvereins Schweinberg standen bei einem Mundartnachmittag Dialekte im Mittelpunkt. Akteure aus der Region gaben dabei Kostproben ihres Dialekts. Fotos und Text ADRIAN BROSCH Auf dem Foto v. links: Dieter Elbert, Dr. Isabell Arnstein, Roland Grimm, Thomas Müller, Roland Beigel, Hans Slama, Helga Koch, Heidrun Eyermann
Mit Mundart regionale Schatztruhe geöffnet Veranstaltung des Vereins „Unsere Sprachheimat“ bereicherte Fest des Schweinberger Heimatvereins
Der Dialekt gehört – nicht nur in unseren Breitengraden – untrennbar zur Kultur. Er schafft ein Identitätsgefühl, steht für gelebte Heimat und eine wohltuende sprachliche Vielfalt – und auch manches große Gefühl lässt sich im Dialekt umso schöner...
Mundartweg - Einweihung der Erweiterung Veranstaltung in Königheim September 2023
Der Mundartweg, der in Neckarelz beginnt und weiter in nordöstliche Richtung zieht, hat soeben auch den Main-Tauber-Kreis erreicht. In Königheim wurden soeben symbolisch die Tafeln enthüllt, die einen Einblick geben in den örtlichen Dialekt. Unser Bild zeigt die Vertreter der Heimatvereine „Brehmbachtal“, Großrinderfeld und Schweinberg sowie der Tauberfränkischen Heimatfreunde Tauberbischofsheim zusammen mit MdB Prof. Dr. Wolfgang Reinhart (r.), den Bürgermeistern Krug (4.v.l.) und Leibold (2.v.l.) sowie der Sprachwissenschaftlerin Dr. Isabell Arnstein (2.v.r.) und dem Initiator des Projekts, Hans Slama (4.v.r.). Foto: Burkard Gassenbauer
Um den „Kennemer Wej“ geht es untern anderem auf den zwei Königheimer Tafeln des überregionalen Mundartwegs. Unser Bild zeigt Heimatvereins-Vorsitzenden Lothar Achstetter (l.) und Autor Burkard Gassenbauer bei der Aufstellung der Tafeln. Foto: Heimatverein
Minister Hauk besucht Mundartweg in Mudau August 2023
Minister Peter Hauck (r.) besuchte den Mudauer Mundartweg und die Dialektforscherin Dr. Isabell Arnstein und den Vorsitzenden des Heimat- und Verkehrsvereins, Hans Slama.
„Dialekt ist ein schützenswertes Stück Heimat“ Minister Peter Hauk besuchte Mundartweg in Mudau und spricht sich für die Erhaltung von Dialekten aus „Mundart ist etwas Identitätsstiftendes. Ich bin dankbar, dass sich heute noch jemand kümmert, dass die Dialekte im Odenwald nicht vollends verloren gehen“, sagte der CDU-Landtagsabgeordnete und Minister für Ländlichen Raum, Peter Hauk, vor Kurzem im Rahmen seiner Sommertour in Mudau. Vor Ort hatte er sich gemeinsam mit Dialektforscherin Dr. Isabell Arnstein und dem Vorsitzenden des Heimat- und Verkehrsvereins Mudau, Hans Slama, getroffen, um über Dialektentwicklung und die Sicherung von Dialekten zu sprechen. „Wir sind immer wieder selbst überrascht, auf welch großes Interesse das Thema Dialekt stößt“, sagt Dr. Arnstein. In den vergangenen Monaten hatte sie gemeinsam mit Hans Slama bereits mehrere Veranstaltungen, wie zuletzt in Höpfingen, organisiert, um auf Mundart aufmerksam zu machen. „Wir verfolgen damit aber auch das Ziel der Dialektsicherung und Konservierung von Dialekten. Beispielsweise in Wortsammlungen, aber ganz bewusst auch durch eingesprochene Tonaufnahmen“, erklärt Dr. Isabell Arnstein. Inzwischen konnte man bereits über 100 Tonaufnahmen machen und somit ein ganzes Stück Heimatdialekt für die Nachwelt aber auch zur Forschung sichern. „Wir sind weiter auf der Suche nach Dialektsprechern. Die Ur-Dialektsprecher sterben langsam aus“, mahnt Hans Slama, dem die Thematik als Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins in Mudau ein Anliegen ist. Er sieht aufgrund des großen Interesses an Dialektveranstaltungen und den Besucherzahlen auf dem Mundartweg sogar einen Trend, dass sich wieder mehr Menschen mit Mundart als Teil der Heimat beschäftigen. Interessiert zeigte sich auch Minister Peter Hauk beim Besuch einer Station des Mundartwegs in Mudau. Der Minister versuchte sich bei der Mundartstation selbst, das Gedicht „Grossmudders Gaarde“ fehlerfrei „mudemerisch“ vorzutragen. Dieses Gedicht von Rosa Breunig ist auf einer wetterfesten Tafel abgedruckt. Diese Station ist eine von den insgesamt 25 Stationen (elf weitere Tafeln sind aktuell in Vorbereitung), die sich von Neckarelz über Mudau nach Hardheim mit einem Abstecher ins unterfränkische Kirchzell, Schneeberg und ins Barockstädtchen Amorbach befinden. Jede Tafel entlang des Weges ist neben einem ortstypischen Text mit einem QR-Code versehen, der passierenden Wanderern oder Radfahrern das Anhören der abgebildeten Texte ermöglicht. „Viele QR-Codes wurden bereits mehrere hundert Mal angehört“, zieht Slama Bilanz, wovon sich der Minister beeindruckt zeigte. Peter Hauk dankte abschließend den beherzten Kämpfern in Sachen Mundart: „Dialekt ist ein schützenswertes Stück Heimat. Wer Mundart lebt, bekennt sich zu seiner Heimat und bringt eine erwärmende Menschlichkeit mit sich“, so Peter Hauk. Auf absehbare Zeit soll der Mundartweg in Richtung Erftal und ins Bayrische erweitert werden. Bleibt zu wünschen, dass die Mission Mundart in der Region gelingt und Wörter und Redewendungen wie „Erbeli“ oder „dieberdaach“ nicht verloren gehen.
Mundartabend in Höpfingen Juli 2023
Mundartsprecher unter sich (v. l.): Herbert Scharmann, Hedwig und Burkard Eckert, Margarete Strachon, Roland Grimm, Heidrun Eyermann, Isabell Arnstein, Helmut Berberich, Irmgard Werner-Lippert, Adalbert Hauck, Hans Slama und Gundolf „Rotschi“ Nohe. Foto: Adalbert Hauck Kousche! Bei Dialektabend Varietäten des fränkischen Sprachgebiets in ihrer Vielfalt erlebt – Zehn Mundartsprecher traten auf Von Isabell Arnstein Höpfingen. Wenn die Experten im Publikum sitzen, wenn jeder eine andere Sprache spricht, wenn aus Zuhörern plötzlich Akteure werden und man am Ende des Abend mit einem Schatz vieler neuer Wörtern nach Hause geht – dann könnte man in einen Dialektabend geraten sein, wie er jüngst im lauschigen Museumsinnenhof des „Königheimer Höfleins“ ausgerichtet wurde. Der Höpfinger Heimatverein kooperierte dazu mit dem Heimat- und Verkehrsverein Mudau und dem Bezirksmuseum Buchen. „Lernen wir voneinander neue Wörter unserer Heimatgeschichte“ Ideengeber für diesen besonderen Abend waren der überregionale Mundartweg und seine Erweiterungen, die sich aktuell in der Fertigstellungsphase befinden: einerseits in Richtung mainfränkisches Miltenberg sowie andererseits in den ostfränkischen Sprachraum in Richtung Großrinderfeld. Die Varietäten des fränkischen Sprachgebiets in Baden-Württemberg einmal live in ihrer Vielfalt und in ihren lautlichen Veränderung entlang des Wegs zu hören, war der mehr als erfüllte Wunsch an diesem Dialektabend in Höpfingen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Hans Slama, dem Vorsitzenden des Heimat- und Verkehrsvereins Mudau. Dr. Isabell Arnstein gab in ihrem Vortrag einen wissenschaftlichen Exkurs in die Dialektforschung in der Region. Minister Peter Hauk, der kurzfristig verhindert wurde, schickte eine Videobotschaft aus dem Landtag. Highlight des Abends waren zehn Mundartbeiträge, die „in der Szene“ bekannte Mundartsprecher darboten: allesamt herausragend, interessant und unterhaltsam. Vertreten waren die Orte Höpfingen, Hardheim, Walldürn, Tauberbischofsheim, Mudau, Ünglert, Rippberg, Sulzbach, Obrigheim und sogar das unterfränkische Richelbach. So erwarteten die Besucher ein Musikstück auf historischen Instrumenten, ein kulturgeschichtlicher Beitrag, Anekdoten gepaart mit Ortsneckereien und Etliches zum Schmunzeln – dabei nicht einfach nur lustig, sondern eher zum wohligen In-sich-hinein-Lächeln, weil man sich stets über die dialektalen Unterschiede hinweg in den Mundartbeiträgen wiedergefunden hat. Der Wert des ländlichen Miteinanders, das Band zwischen früher und heute, wurde geknüpft durch den ortstypischen Wortschatz. Die dialektinteressierte Gemeinschaft an diesem Abend war in jeglicher Hinsicht bunt gemischt, vor allem aber war sie eins: zahlreich. Über 80 Menschen mit Freude an sprachlicher Vielfalt nahmen an diesem Abend teil und wirkten trotz der Kühle an diesem Sommerabend am Ende freudig erhitzt. In dem Sinne war der Beschluss des Abends von Adalbert Hauck, dem Vorsitzenden des Heimatvereins Höpfingen, mit dem schönen Höpfemer Wort aus dem Mundartbeitrag von Gundolf „Rotschi“ Nohe sehr treffend: „Kousche!“ „(V)erzählen wir also weiter miteinander, tauschen Neuigkeiten aus und lernen voneinander neue Wörter unserer eigenen Heimatgeschichte“, merkte Dr. Isabell Arnstein abschließend an. Sie kündigte auch gleich an: Es wird definitiv eine Fortsetzung des Dialektabends geben – am 24. September in Schweinberg.
Gelungene Mundartveranstaltung im Schützenstadl in Mosbach Oktober 2022
Unsere Bilder zeigen Roland Beigel und Herbert Oehmann Gelungene Mundartveranstaltung im Schützenstadl in Mosbach Trotz Corona bedingtem Ausfall mehrerer Sprecher wurde die Veranstaltung ein Erfolg. Es waren die Mundartpreisträger des Jahres 2021 Herbert Oehmann aus Sulzbach und Roland Beigel gekommen. Die Veranstaltung kam auf Initiative des Heimat- und Verkehrsvereins Mudau und Friedrich Hildenbrand aus Nüstenbach zustande. Im Jahre 2021 erstellte der Heimat- und Verkehrsverein mit Leaderförderung einen Mundartweg mit 25 Mundarttafeln von Hardheim über Amorbach und Mudau auf der Wanderbahn bis Mosbach. Diese Texte sind über das Bezirksmuseum Buchen per QR-Code ab hörbar und auch in Sprachdeutsch zu lesen. Das fand eine nie zu erwartete große Zustimmung, sodass das Projekt schon mehrfach vorgestellt werden konnte. Mittlerweile ist die lange verpönte Mundart wieder salonfähig geworden und die Presse, Rundfunk und Fernsehen haben sie in ihr Programm aufgenommen. So werden entlang des Mundartweges u. a. Mundartveranstaltungen abgehalten. Durch das Programm führte Frau Dr. Arnstein aus Buchen, die im Rahmen der Kretschmannschen Dialektinitiative an der Uni Tübingen tätig ist. Zu ihrer Aufgabe gehört neben verschiedenen Forschungsaufgaben, u. a. dem Dialekt im Kindergarten und der Schule wieder einen entsprechenden Stellenwert zu ermöglichen. Der Liedermacher Roland Beigel stellte mit dem „Kohleträgerlied“ die „Ewwerbocher Sackträger“ vor und damit den Dialekt am Neckar mit Kurpfälzer Einfluss, ferner Isch schwetz Palatinal – das Preisträgerlied, zudem noch den Dialog zwischen dem Feldwebel und Gefreiten Johann. Frau Inge Gimber aus Lohrbach, die auf der Lohrbacher Mundarttafel das Loblied auf Lohrbach mit „lohrbocherischem“ Gesangstext dokumentiert war anwesend. Sie hatte sich mit ihrer originellen Kleidung etwas Besonderes einfallen lassen und berichtete aus ihrer Zeit. Frau Heidrun Eyermann aus Obrigheim erzählte Geschichten aus ihrem Heimatort. Herbert Oehmann aus Sulzbach, der einstige Hirschwirt, skizzierte mit seinem Preisträgertext die originelle Sulzbacher Lebensweise auf reinstes „sulzbocherisch“. Ein nicht angemeldeter junger Künstler trat zur Überraschung des Abends auf und gab einen super Rap über die Relativitätstheorie und das Leben zum Besten (Artistname MC QUATRAT). Nach dem offiziellen Teil saß man noch lange bei guten Gesprächen, gutem Essen und Trinken beisammen und freute sich über den gelungenen Abend. In einer wieder coronafreieren Zeit plant man eine Veranstaltung in Nüstenbach abzuhalten. 10. Okt. 2022 Hans Slama
LEADER Neckartal-Odenwald aktiv Abschlussveranstaltungen in Neckarbischofsheim und kloster bronnbach presseberichte mundartweg juli 2022
Neckar-Odenwald-Kreis. (tra) Der neue Mundartweg durchquert zwei Bundesländer, zwei Landkreise und gleich mehrere Sprachregionen. 25 Stationen umfassend, zieht er sich von Neckarelz über Mudau nach Hardheim und lädt auch zu Abstechern ins unterfränkische Kirchzell, Schneeberg und Amorbach ein. Wer etwas über die vielfältigen Dialekte unserer Region erfahren möchte, kann somit die Wanderschuhe schnüren und sich auf den Weg machen. An jeder Station warten Tafeln mit Sprachbeispielen, die vor Ort an den Radwanderstationen per QR-Code über das Smartphone angehört werden können. Es wurden an den Stationen jeweils ortstypische Texte ausgewählt, die von Mundartsprechern eingesprochen wurden. Zudem kann man die Texte natürlich auf den Tafeln nachlesen. Auch eine „Übersetzung“ ins Hochdeutsche ist vorhanden. In Mudau wartet auf die Wanderer und Zuhörer zum Beispiel das Gedicht „Großmudders Gaarde“, das von Harald Grimm gelesen wird. In Höpfingen kann man per QR-Code den „Wallfertsmarkt“ besuchen und ein paar Kilometer weiter gibt es ein „Loblied uf Horde“. Der Mundartweg wurde nun am Freitagvormittag im Mudauer Rathaus offiziell eröffnet. Ein anderer Ort wäre auch nicht denkbar gewesen, da das gesamte Projekt vom Heimatverein Mudau und seinem Vorsitzenden Hans Slama initiiert und vorangetrieben wurde. Schirmherr ist der Mudauer Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger, der das gelungene Projekt lobte. „Wir wollen mit dem Mundartweg die Bindung an die Region stärken“, sagte Hans Slama, der sich auch sehr über das große Engagement in Sachen Mundartweg freute: Insgesamt haben sich rund 50 Personen in das durch Leader geförderte Projekt eingebracht. Alfred Beetz, der Vorsitzende der Leader-Aktionsgruppe, freute sich über die tolle Umsetzung. Dr. Isabell Arnstein, die an der Universität Tübingen zum Thema Dialekte forscht, war für die fachliche Beratung zuständig. „Der Weg zeigt die Vielfalt unserer Dialektlandschaft hier im Norden Baden-Württembergs, die sich viel stärker als anderswo über Ortsdialekte definiert“, so Arnstein. „Hier fühlt man sich primär als Kirchzeller, Schneeberger oder Mudemer, erst in zweiter Position eventuell als Franke und erst an dritter Stelle als Bayer oder Baden-Württemberger.“ Dr. Isabell Arnstein betonte, dass die Dialekte nicht aussterben, sondern sich nur verändern würden. Gerade junge Menschen würden sich selbst als Dialektsprecher identifizieren und Dialekte als positiv bewerten. Die Texte, die an den Stationen des Mundartwegs angehört und nachgelesen werden können, stellen – so Roland Grimm – die Vielfalt der Dialekte zwischen Mudau und Hardheim, ihre Unterschiede und Gemeinsamkeiten vor. Er stellte die Komplexität der regionalen Dialekte vor: „Jeder Ort klingt anders.“ Er unterstrich, dass Dialekte zu Unrecht von manchen als „minderwertig“ angesehen würden, vielmehr sei es der Fall, dass Dinge präziser ausgedrückt werden können. Wie präzise das sein kann, präsentierte am Freitag dann auch der Mudauer Mundartsprecher Harald Grimm, der zwei Gedichte seiner Mutter vorlas. Landrat Dr. Achim Brötel merkte an, dass Dialekte permanent Einflüssen ausgesetzt seien. „Dialekte kommen im Allgemeinen mit dieser Dynamik gut zurecht. Trotzdem geht das Ursprüngliche aber Schritt für Schritt verloren.“ Deshalb seien Projekte wie der Mundartweg und auch der „Sprach-Raum“, der 2010 im Bezirksmuseum Buchen realisiert wurde, unglaublich wichtig. Wer nicht gut zu Fuß ist, muss übrigens nicht auf den Besuch des Mundartwegs verzichten. Ein „Rundgang“ ist auch online auf der Homepage des Bezirksmuseums Buchen möglich. Felicitas Zemelka hat den virtuellen Mundartweg in die Homepage eingebettet. Auch die genauen Standortangaben sind dort verzeichnet, so dass man die Tafeln bei einer Wanderung oder Radtour gut findet. RNZ - Bericht: Tanja Radan Info: https://contao.bezirksmuseum.de/mundart/mundartweg.html Der Heimat- und Verkehrsverein Mudau bedankt sich bei den Sponsoren und Spendern
Volksbank Franken
Sparkasse Neckartal Odenwald
Joachim und Susanne Schulz Stiftung
Volksbank Mosbach
Volksbank Limbach
Leader Region Badisch Franken
Leader Region Neckartal Odenwald
Leader Region Odenwald Allianz Bayern
Bürgerstiftung Mudau
Den Städten und Gemeinden Mosbach, Fahrenbach, Limbach, Mudau, Kirchzell, Amorbach,
Schneeberg, Walldürn, Höpfingen, Hardheim
Frau Friederike Kroitzsch für das Aufsprechen der hochdeutschen Sprachtexte
Mundartweg feierlich eröffnet SWR 4, Studio Mannheim 27. Mai 2022
LOKALEN DIALEKT PER QR-CODE ERWANDERN Neuer "Mundart" Wanderweg bei Mudau im Odenwald
Draußen zu sein, die Natur genießen: Das boomt - nicht erst seit der Pandemie. Aber seitdem noch stärker. Die eigene Heimat lässt sich jetzt ganz neu erwandern: Im Odenwald. Stilecht im Dialekt. Der neue Mundartweg führt durch eine vielfältige Landschaft. Im wörtlichsten Sinn: Es geht vom Bauland bis an den Neckar. Hier tummeln sich verschiedenste Mundart-Färbungen. Der Norden Baden-Württembergs und der bayrische Odenwald haben hier einiges zu bieten. Per QR-Code kleine Geschichten erleben Kleine Anekdoten, die per QR-Code abrufbar sind, bringen Wanderinnen und Wanderern - aber auch Radfahrbegeisterten - den lokalen Dialekt näher. Dabei durchquert der Mundartweg eben gleich zwei Bundesländer: Denn er führt über Mosbach-Neckarelz über Mudau nach Hardheim, mit einem Abstecher ins unterfränkische Kirchzell und Buch, Schneeberg und ins Barockstädtchen Amorbach. Zwei Landkreise und mehrere Sprachregionen. "Der Mundartweg ist ein grenzüberschreitendes Gemeinschaftsprojekt der beiden badischen LEADER-Regionen Badisch-Franken und Neckartal-Odenwald, sowie der bayerischen Odenwald-Allianz. Daran sieht man einmal mehr: Sprache muss nicht zwingend trennen, Sprache kann vielmehr auch verbinden - und sie tut es vor allem auch." Achim Brötel (CDU), Landrat Neckar-Odenwald-Kreis Mundart-Infotafeln an den WegpunktenWer sportlich fit ist, kann den kompletten Weg beispielsweise erradeln. Aber auch einzelne Stationen lassen sich abfahren. Das ist jedem selbst überlassen. An den Rad-Wanderstationen sind Tafeln aufgestellt. Dort dann per QR-Code übers Smartphone die Infos abrufbar. Viele Ehrenamtliche der insgesamt 10 beteiligten Orte haben die Umsetzung dieses Weges unterstützt und diesen mit ihren eigenen Ortsanekdoten, Liedern, historischen Erzählungen zu einem spannenden dialektalen Lehrpfad gemacht. Für alle anderen gibt`s die Anekdoten aber auch auf Hochdeutsch.
Mundartweg - neue schilder aufgestellt märz 2022
Schilder zum „Mundartweg“ montiert – QR-Code eine echte Bereicherung
Zu den Dingen, die die Menschen einer Region verbindet gehört zweifelsfrei die Mundart. Die wird ja von Generation zu Generation überliefert und setzt sich trotz der Tendenz zum „Schriftdeutsch “ immer noch durch. Das Kuriose an der Mundart ist ja die Tatsache, dass sie sich auf kürzeste Distanz ändert. Jede Gemeinde und mancherorts jeder Ortsteil hat seine eigene Mundart oder salopp gesagt “ jeder schwätzt e bissle annersch“. Vielleicht war ja Sorge um die Mundart in der Region auch einer der Gründe, den Mundart-Wanderweg, quasi vom Bauland bis zum Neckar, auszuweisen. Das Projekt war so vielversprechend, dass es sogar mit Mitteln aus dem Leader-Förderprogramm vom Land gefördert wurde. Auch die Gemeinde Fahrenbach hat sich an dem Projekt Mundartweg beteiligt und so gibt es seit kurzem entlang der Wanderbahn drei vom Bauhof montierte neue Schilder zu entdecken. Die Schilder sollen mit kurzen mundartlichen Anekdoten die Spaziergänger, Radler und Wanderer dazu anregen sich mal mit der Mundart näher zu befassen. Beim Mundartweg machen übrigens Kommunen von Hardheim bis Neckarzimmern mit. Federführend bei der Planung und der Durchführung des Projektes war der Mudauer Hans Slama, dem an dieser Stelle ein großes „Dankeschön“ gilt. Vor Ort hat neben der Gemeinde Fahrenbach – vertreten durch Bürgermeister Jens Wittmann - auch der der örtliche Heimatverein tatkräftig mitgewirkt. Gerd Neukirchner und Reinhold Kirschenlohr haben zusammen mit der Verwaltung die Themen für die Hinweisschilder ausgesucht . In Fahrenbach an der Ruhebank in der Nähe des Seniorenheimes wird die Geschichte vom „Säile im Bäile“ erzählt, in Trienz am Schild oberhalb der Bushaltestelle Siedlung werden mundartliche Begriffe übersetzt und in Robern ( das Schild steht an der Rasthütte an der Reiß-Mühle) wird ein Mundartgedicht zitiert. Grundlagen für die Texte waren die Veröffentlichungen von Adolf Weber und Erna Münch. Gerd Neukirchner und Reinhold Kirschenlohr haben die Texte aber nicht nur zusammengestellt, sondern diese zusammen mit Wolfram Haaß auch „eingesprochen“. Ja, sie haben richtig gelesen ! Die Texte sind auf den Tafeln nämlich nicht nur aufgedruckt, sondern man kann sich die auch mittels QR-Code vorlesen lassen. Es lohnt sich also bei der nächsten Tour auf der Wanderbahn das Handy mitzunehmen. Und wer mit den Begriffen „ Bäile, Säile, Biwwle, Mooscht, Bigsche, Pedderi und Dade „ nichts anzufangen weiß, dem wird akustisch auch eine lupenreine hochdeutsche Übersetzung geliefert. Also- einfach mal hin und den Mundartweg- natürlich auch über Fahrenbach hinaus- genießen. Foto und Text: Uwe Köbler
mundartabend gaststätte golfclub November 2021
"Heimat ist, wo einem die Leute verstehen." Rundum gelungener Dialektabend des Heimat- und Verkehrsverein Mudau. Beste Werbung für die "innere Mehrspachigkeit."
Mudau. (lm) Der Heimat- und Verkehrsverein Mudau mit seinem rührigen Vorsitzenden Hans Slama sowie einigen Mundart-Kennern und – Könnern, darunter Roland und Harald Grimm, beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema Mundart. Teilweise hatte man sogar einen Mundart-Stammtisch gegründet, der Corona-bedingt erst mal stillgelegt wurde, jedoch in einer Veranstaltung des HVV im Restaurant „Genuss am Golfpark“ nun ein überaus gut besuchtes Revival erlebte. Hans Slama hatte im Hinblick auf die hoffentlich baldige Eröffnung des großen Mundartwegs von Hardheim über Amorbach und Mudau bis nach Mosbach unter Schirmherrschaft von Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger und im Beisein von Dr. Isabell Arnstein als Fachfrau für Dialektologie zum großen Dialektabend eingeladen. Das interessierte u.a. auch Stefan Müller-Ruppert und Mosbachs Bürgermeister Michael Keilbach. Mit Gedichten, ländlichen Erzählungen, erfundenen Geschichten und Liedern unterhielten die Akteure aufs Beste in ihren jeweiligen Dialekten. Harald Grimm und Roland Grimm präsentierten die sprachliche Insel Mudau mit der weithin bekannten und etwas nasalen „A“-Betonung wie aafangen, Baahof, aarufen, obwohl in allen umliegenden Ortschaften ogfangt, ogrufen wird und man zum Bohof geht. Roland Beigel (Mundartpreisträger) und Uwe Jung stellten mit dem Kohleträgerlied die Ewwerbocher Sackträgerschaft mit de Datschkapp im Gnick vor und damit den Dialekt am Neckar mit Kurpfälzer Einfluss. Herbert Oehmann aus Sulzbach, bekannt als „Herschwert“ und Mundartpreisträger 2021 informierte über den „Sulzbocher“ und in weiteren Beiträgen plauderten Herbert Scharmann (Donebach/Ünglert), Andreas Schmitt (Limbach), Bernd Grünwald (Schloßau), Hans Waldeis (Amorbach) sowie Vertreter aus Höpfingen und Schneeberg aus dem örtlichen und dialektischen Nähkästchen. Und man musste schon ganz genau aufpassen, um alles verstehen zu können. Denn wenn auch „Atzelaug“ eines der Lieblingswörter von Hans Slama ist, so muss der „Nicht-Dialekter“ doch erst einmal erfahren, dass die Atzel eine Elster ist und die drückenden Hühneraugen im Odenwald eben als „Atzelauge“ deklariert werden. Doch wie Dr. Arnstein, der man den Dialekt wirklich erfolgreich abtrainiert hat, erläuterte, sind Dialekte ein wichtiger Teil unserer deutschen Kulturlandschaft. Dank einer Dialektinitiative, die der Baden-Württembergische Ministerpräsident Winfried Ketschmann ins Leben gerufen hat, will man der „inneren Mehrsprachigkeit“ wieder mehr Wertschätzung zukommen lassen, denn „Heimat ist dort, wo einen die Leute verstehen“. In diesem Sinn forscht die Buchenerin für fünf Jahre an der Universität Tübingen zusammen mit dem „Dialektpapst“ Professor Hubert Klausmann und unterrichtet an der Zentralgewerbeschule Buchen und sie würde gerne bei der Gründung eines Mundart-Kreises, wo man die Entwicklung der Sprachen beleuchtet, dabei sein. Wie Bürgermeister Dr. Rippberger in seinem Grußwort betonte, sei ihm sein Heimatdialekt wichtig im Umgang mit der Familie und mit Freunden, weil die Mundart auch Verbundenheit ausdrücke, doch außerhalb dieses Kreises sei es für ihn normal, sich in Schriftdeutsch zu verständigen. Damit liegt er ganz in der Einschätzung des Dialektforschers Hubert Klausmann, dass Dialekt im ländlichen Raum vor allem im Familiären Bereich noch eine Rolle spielt. Hans Slama ergänzte die Ausführungen mit seinen Studien über die Räubersprache der Hölzerlips-Bande, die sich aus Rotwelsch und Jännisch entwickelt hat, und bemerkte, dass es den allgemeinen Odenwälder Dialekt nicht gibt, da die Einflüsse von Hessen, Bayern, Kurzpfalz, Frankreich, Mainz u.v.m. örtlich zu verschieden sind. Roland Beigel brachte es mit seinem Lied „Ich sprech Palatinal“ auf seine Weise auf den Punkt und im Ergebnis des Abends, wünschten sich die Anwesenden eine Fortsetzung dieser unterhaltsamen Mundartforschung. Text und Foto Liane Merkle
Mundartweg soll von Hardheim nach Mosbach führen Bericht Mai 2021
Die Heimat sprachlich entdecken. Mundartweg soll von Hardheim nach Mosbach führen. Projekt des Heimat- und Verkehrsvereins Mudau wird von Leader gefördert. Von Lea Kirchgeßner „Den Dialekt behält man ein Leben lang“, stellte Mudaus Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger fest. Auch die Region Odenwald-Bauland zeichnet sich durch viele unterschiedliche Sprachvarietäten aus. Um auf die Mundarten der Region aufmerksam zu machen und das Kulturgut Dialekt zu schützen, soll nun ein Mundartweg entstehen, der von Hardheim über Amorbach und Mudau bis nach Mosbach führen soll. Das Projekt wurde der RNZ dieser Tage von Hans Slama, dem Vorsitzenden des Heimat- und Verkehrsvereins (HVV) Mudau, Martin Säurle, dem Geschäftsführer der Leader-Regionalentwicklung Neckartal Odenwald aktiv e. V. und Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger, der die Schirmherrschaft übernommen hat, im Rathaus Mudau vorgestellt. Im Februar trat Hans Slama vom Heimat- und Verkehrsverein Mudau mit der Idee eines Mundartwegs an die Verantwortlichen des von der Europäischen Union finanzierten Förderprogramms heran. Innerhalb von wenigen Wochen wurde durch Eigeninitiative und ehrenamtliches Engagement das Vorhaben mit dem Heimat- und Verkehrsverein Mudau als Projektträger in die Wege geleitet. In dieser Phase kam „von den Kommunen sehr viel positive Resonanz“ zurück, wie der Vorsitzende des HVV betonte. Das Konzept für den Mundartweg konnte schnell überzeugen. Der Mundartweg ist ein „wichtiges Projekt, das reinpasst in alles, was wir fördern wollen“, so Martin Säurle vom Förderprogramm. Eine Besonderheit ist,dass für das Kooperationsprojekt mit den Regionalentwicklungsvereinen Badisch-Franken, Neckartal-Odenwald und dem Interkommunalen Verbund Odenwald-Allianz in Bayern gleich drei (!) Leader-Aktionsgruppen gemeinsame Sache machen. Auch vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und vom Landesministerium Baden-Württemberg für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz sowie aus Bayern vom Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken konnten Fördergelder akquiriert werden. Der Schirmherr, Mudaus Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger, erhofft sich im Mundartweg eine „schöne Ergänzung zu dem, was wir schon haben“, da Radfahrer und Wanderer hierdurch noch etwas anderes erleben könnten. Geleitet von Infotafeln sollen Jung und Alt Wissenswertes über die in den Orten vorhandenen Dialekte erfahren. Auf den Tafeln werden QR-Codes angebracht sein, damit man per Smartphone ergänzend Zugriff auf eingesprochene Audiodateien erhalten kann. Angebunden über die Rad- und Wanderwege soll der Mundartweg von Hardheim über Amorbach und Mudau bis nach Mosbach führen. Die Über-Regionalität des Projekts durch die Anbindung an zwei Landkreise und Bundesländer ermöglicht es,Touristen sowie Einheimischemit auf eine Reise durch vier Mundartregionen zu nehmen. Denn auch die sprachlichen Einflüsse der ehemaligen Herrschaftsgebiete Kurpfalz, Mainz und Würzburg und die jeweiligen Dialektgrenzen können entdeckt werden. „Mundart ist der Bezug zur Heimat“, schlussfolgerte Martin Säurle. Wer selbst den Mundartweg erkunden will, muss sich aber noch ein wenig gedulden. Voraussichtlich im September soll das Projekt fertiggestellt werden. Wir bedanken uns für die Förderung durch Leader sowie die finanzielle Unterstützung durch die Joachim und Susanne Schulz Stiftung, die Volksbank Franken, die Sparkasse Neckartal Odenwald, die Volksbank Limbach sowie die Volksbank Mosbach.